Behringer: Reaktivierung oder Neubau von Kernkraftwerken kommen nicht in Frage

(WK-intern) – Zum Vorschlag der AfD-Fraktion zur Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks in Gundremmingen heute im Plenum des Landtags ein Statements von Martin Behringer, baupolitische Sprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, und Josef Lausch, energiepolitischer Sprecher:

Behringer:

„Wegen hoher Energiepreise liebäugeln manche Rückwärtsgewandten mit einer Renaissance der Kernenergie. Für uns als FREIE WÄHLER-Fraktion ist klar: Der überhastete Atomausstieg im Jahr 2023 war ein Fehler – aber eine Reaktivierung oder gar ein Neubau von Kernkraftwerken kommen für uns derzeit nicht in Frage. Der Rückbau von Isar 2 und Gundremmingen ist so weit fortgeschritten, dass kaum ein Experte eine Umkehr für technisch und wirtschaftlich sinnvoll hält. Und für Neubauten wäre spätestens bei der Standortsuche mit massivem Widerstand vor Ort zu rechnen – ganz zu schweigen von der immer noch ungeklärten Frage der Endlagerung. Eine Auseinandersetzung à la Wackersdorf kann niemand ernsthaft wollen.“

Lausch:

„Kernenergie ist schlicht zu teuer. Eine wissenschaftliche Studie des Fraunhofer ISE kam 2024 zum Ergebnis, dass Atomstrom deutlich kostspieliger ist als die Stromerzeugung aus PV, Wind und auch Biomasse. Davon zeugt auch die Kostenexplosion bei den laufenden Kernkraft-Neubauprojekten im französischen Flamanville und im Südwesten Englands. Als FREIE WÄHLER-Fraktion stehen wir für eine pragmatische und ideologiefreie Energiepolitik. Den Ausbau der Erneuerbaren wollen wir weiter voranbringen und durch Energiespeicher ergänzen. Zumindest für eine Übergangszeit wird es ohne fossile Gaskraftwerke jedoch nicht gehen. Damit langfristig die Kernfusion als klimafreundliche und sichere Energiequelle dienen kann, unterstützen wir Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.“

PM: Stv. Pressesprecherin der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, Leiterin Crossmediale Kommunikation im Bayerischen Landtag

PB: MdL Martin Behringer / c: FREIE WÄHLER