Werbung Paradigmenwechsel bei Insektenfood: EU-Zulassung für Mehlwürmer Mitteilungen Ökologie 7. Mai 2021 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Tenetrio sieht Paradigmenwechsel für Insektenfood (WK-intern) – Die EU setzt ein deutliches Signal für den Übergang zu einer nachhaltigeren Ernährung der europäischen Bevölkerung: Als erste Insekten geben die EU-Staaten getrocknete gelbe Mehlwürmer (Tenebrio molitor) offiziell zum Verzehr frei. Dies markiert eine Zäsur – denn bisher fristeten insektenhaltige Lebensmittel ein Nischendasein. In Deutschland wird der Mehlwurm bereits verwendet – zum Beispiel in Hundenahrung: Das brandenburgische Start-Up Tenetrio setzt auf die Insekten als nachhaltige Proteinquelle, die Hunde auf Grund ihres vollständigen Aminosäureprofils und der enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe mit allem versorgt, was diese für ein vitales Leben benötigen. Eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten von Mensch und Tier tut Not: Nach Schätzung der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) werden im Jahr 2050 neun Milliarden Menschen auf der Erde leben, so dass zusätzliche Nahrungsquellen erschlossen werden müssen (http://www.fao.org/3/i3253e/i3253e00.pdf). Der hohe Fleischkonsum in den Industrieländern auf Kosten der Ernährung der weniger entwickelten Ländern wird dann nicht mehr möglich sein, weil er zu viel Fläche, Wasser und Futter für die ineffiziente Tierhaltung verschlingt und zu hohe Belastungen für die Umwelt bedeutet. Die artgerechte Zucht von Insekten schont Ressourcen, weil sie im Vergleich zur herkömmlichen Fleischproduktion nur einen Bruchteil an Wasser, Futter und Platz benötigt. „Das liegt daran, dass Insekten keine Energie für die Erhaltung ihrer Körpertemperatur aufwenden und sie all die Kalorien ihrer Nahrung in das eigene Wachstum stecken können. Sie verbrauchen nicht nur weniger Futter, sondern auch viel weniger Wasser als herkömmliche Nutztiere wie Rinder. Zusätzlich scheiden sie kaum Treibhausgase aus und tragen somit weniger zum Treibhauseffekt bei. Da Mehlwürmer zu 100 Prozent verzehrbar sind, ist die Zucht zudem sehr effizient“, erklärt Dr. Ina Henkel, Mitgründerin von Tenetrio. Weiterhin begrüßt sie die Entscheidung der europäischen Mitgliedsstaaten: “Wir sind sehr froh, dass die politischen Weichen auf Grundlage der wissenschaftlichen Einschätzung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, in Richtung nachhaltige Ernährungszukunft gestellt werden.” Das sei ein wichtiges Signal für die Insekten-Community, von dem Insektenfarmer und Produzenten insektenbasierter Lebensmittel stark profitieren können. “Langfristig bekämen Insekten als nachhaltige Proteinquelle damit die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt”, so Henkel. Über Tenetrio Unter der Marke Tenetrio vertreibt das deutsche Start-up EntoNative GmbH insektenbasiertes Hundefutter. Als Ausgründung der Universität Potsdam hat das Unternehmen das wissenschaftliche Know-how rund um den Einsatz von Insekten in der Ernährung von Tieren. Die Produktphilosophie von Tenetrio verfolgt einen klaren Ansatz: so wenige Zutaten wie möglich, so viele wie nötig. Die Produkte kommen ohne Zuckerzusätze, Gluten, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus. Die enthaltenen Zutaten sind transparent deklariert, sodass Frauchen bzw. Herrchen ganz genau wissen, was sie ihren Hunden füttern. PM: EntoNative GmbH / www.tenetrio.de Pflanzenbefruchtung durch Insekten / Foto: HB Weitere Beiträge:AIDA veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2014Monitoringbericht zur Energiewende: Deutschland droht ÖkostromlückeEuropas größte Batteriefertigung für Elektromobilität