Werbung Drohnen-Überwachungskampagne über der Ostsee Behörden-Mitteilungen Ökologie Technik 13. April 2022 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Start der Emissionsüberwachungskampagne über der Ostsee mit speziell ausgerüsteten Drohnen (WK-intern) – Gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie führt die Europäische Seesicherheitsagentur (EMSA) Ende des Monats eine groß angelegte Drohnenmesskampagne durch. Während eines Zeitraums von drei Monaten misst eine Drohne den Schwefelanteil in Abgasfahnen von Schiffen auf der Ostsee, um Verstöße gegen die geltenden Grenzwerte feststellen zu können. Gleichzeitig werden Bilddaten zu Zwecken der Seevermessung erhoben. Die Drohnen starten vom Bundeswehrstandort Staberhuk an der Ostküste Fehmarns und fliegen gezielt im Fehmarnbelt und in der Kadetrinne/Kadetrenden verkehrende Schiffe an, um deren Abgasfahne zu durchfliegen und mittels spezifischer Sensoren den Schwefelanteil im Schiffsabgas zu messen. Auf diese Weise kann auf den Schwefelgehalt im Kraftstoff geschlossen werden, der im Emissionsüberwachungsgebiet Ostsee (SECA) einen Anteil von 0,10% im Kraftstoff nicht überschreiten darf. Die Messergebnisse werden den Kontrollbehörden in sämtlichen europäischen Häfen über THETIS-EU, ein von der EMSA betriebenes Informationssystem, in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise können Schiffe in ihren nächsten Anlaufhäfen gezielt für Kontrollen ausgewählt und Proben des Kraftstoffs genommen werden. Können Verstöße gegen die strengen Kraftstoffvorgaben nachgewiesen werden, so drohen den Verantwortlichen hohe Strafen. Neben Schiffsabgasmessungen werden multispektrale Luftbildaufnahmen erhoben. Aus diesen Bilddaten können für Flachwasserbereiche Tiefenwerte abgeleitet werden. Gleichzeitig ist eine dreidimensionale Vermessung des Wasser-Land-Übergangs möglich. Im Rahmen der Drohnenmesskampagne wird untersucht, ob Luftbilddaten ergänzende Informationen für den Aufgabenbereich des BSH-Seevermessungsdienstes liefern können. Betrieben werden die Drohnenflüge im Auftrag der EMSA durch die norwegische Firma Nordic Unmanned. Das Messsystem für die Emissionsmessungen wird durch das dänische Unternehmen Explicit ApS bereitgestellt, welches auch die Auswertung dieser Messungen durchführt. ÜBER DIE EMSA Die Europäische Seesicherheitagentur (EMSA) ist eine dezentrale Agentur der Europäischen Union (EU) mit Sitz in Lissabon, Portugal. Die EMSA dient den maritimen Interessen der EU im Hinblick auf einen sicheren, umweltfreundlichen und wettbewerbsfähigen maritimen Sektor. Sie bietet den Mitgliedstaaten einen Mehrwert durch Unterstützung bei der Verhütung und Bekämpfung von Verunreinigungen, der Überwachung des Seeverkehrs, der Sicherheit und Gefahrenabwehr, der Digitalisierung und der Bereitstellung integrierter maritimer Dienste sowie technischer Unterstützung. RPAS-Dienste (Remotely Piloted Aircraft System) werden allen EU-Ländern von der EMSA kostenfrei angeboten. Die Entwicklung dient der Hilfe bei maritimen Überwachungsmaßnahmen und der Kontrolle von Schiffsemissionen, und kann in allen die Europäische Union umgebenden Meeren eingesetzt werden. RPAS-Dienste können bei traditionellen Aufgaben der Küstenwache unterstützen, einschließlich der Suche und Rettung sowie der Verhütung und Bekämpfung von Verunreinigungen. Die Dienste werden den Mitgliedsländern einzeln und als Teil der regionalen RPAS-Strategie der EMSA angeboten, die Unterstützung von mehreren Küstenwachen in mehreren EU-Ländern durch einen oder mehrere RPAS-Dienste ermöglicht. ÜBER DAS BSH Das BSH ist die zentrale maritime Behörde Deutschlands. An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf 5 Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Im Mittelpunkt der Aufgaben stehen u.a. die Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt, Forschung und Erhebung langer Datenreihen im Bereich der Ozeanographie und Meereschemie, der Wasserstandsvorhersagedienst sowie die nautische Hydrographie, im Rahmen derer amtliche Seekarten erstellt werden. Ein in letzter Zeit stetig anwachsender Bereich ist die Zuständigkeit als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für Offshore-Windenergieanlagen. Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister unterstützt das BSH die maritime Wirtschaft mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten. Um die Vereinbarkeit von Schutz und Nutzung der Meere kontinuierlich zu verbessern und das Wissen über die Meere kontinuierlich zu vertiefen, arbeitet das BSH in der maritimen anwendungsorientierten Forschung und an der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Untersuchungen und Bereitstellung von Daten zu Seegangsmessungen in Offshore-Windparks und sowie der Aufbau von Schallmessnetzen in Nord- und Ostsee und die Bereitstellung von Daten und technischen Informationen zu Impulsschall im Meer sind Beispiele dafür. Auch die Entwicklung von Technologien zur Messung von Schiffsemissionen in der Luft gehört dazu. Mit dem BSH Systemlabor Navigation und Kommunikation steht eine Testumgebung für komplexe Navigations- und Kommunikationssysteme zur Verfügung. PM: BSH Traumschiff: Auf diese Weise kann auf den Schwefelgehalt im Kraftstoff geschlossen werden, der im Emissionsüberwachungsgebiet Ostsee (SECA) einen Anteil von 0,10% im Kraftstoff nicht überschreiten darf. / Foto: HB Weitere Beiträge:Stralsunder Ostseestaal baut Elektro-Solar-PersonenfähreBDEW zum Initiativbericht des EU-Parlaments zur EU-MethanstrategieMeinungsforschung: 86 Prozent befürworten den Ausbau der Erneuerbaren Energien