Werbung Worauf Betreiber von Windkraftanlagen hinsichtlich Steuern und Abschreibung achten sollten Windenergie Windparks 20. November 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-intern) – Der Betrieb einer Windkraftanlage bringt langfristige Erträge, zugleich verlangt er aber eine sinnvoll angelegte steuerliche und buchhalterische Struktur. Zahlreiche Vorgänge laufen parallel, darunter die Abrechnung mit dem Netzbetreiber, die Planung von Rückstellungen oder die Ermittlung von Abschreibungen. Eine saubere Organisation bildet daher die Grundlage für belastbare Zahlen im Controlling und erleichtert Gespräche mit Finanzbehörden, Banken oder Investoren. Steuerliche Einordnung nach Struktur und Vermarktung Zu Beginn stellt sich die Frage nach der passenden Rechtsform. Personengesellschaften, Einzelunternehmen oder Kapitalgesellschaften bringen schließlich jeweils andere steuerliche Rahmenbedingungen mit sich. Ebenso maßgeblich ist das Vermarktungsmodell, denn Einspeisevergütung, Marktprämie oder Direktvermarktung führen zu unterschiedlichen Zahlungsströmen, die finanziell exakt aufzubereiten sind. Im weiteren Verlauf benötigt das verantwortliche Team eine eindeutige Struktur für alle Einnahmen und Ausgaben. Dazu gehört auch eine Softwarelösung, die im täglichen Betrieb zuverlässig arbeitet und Buchungen ohne Umwege erfasst. Viele Projektteams nutzen eine zeitgemäße Buchhaltungssoftware, um Erlöse, Abschreibungen und Rückstellungen jederzeit im Blick zu behalten. Eine konsistente Datengrundlage erleichtert dabei Abstimmungen mit Technikdienstleistern, weil sich geplante Wartungen, tatsächliche Betriebsdaten und deren finanzielle Auswirkungen deutlich strukturierter abgleichen lassen. Abschreibung nach wirtschaftlicher Lebensdauer Image by freepik – gpointstudio Die Abschreibung (AfA) orientiert sich bei Windkraftanlagen grundsätzlich an der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Diese basiert wiederum auf den Vorgaben der AfA-Tabelle des Bundesfinanzministeriums (BMF), die die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für verschiedene Anlagearten vorgibt. Es ist deshalb sinnvoll, die jeweils gültige Version dieser Tabelle heranzuziehen, um die korrekte Abschreibungsdauer zu bestimmen. Durch die Nutzung der amtlichen AfA-Tabelle lässt sich so eine realistische und steuerlich anerkannte Abschreibungsbasis finden. Die gängige Nutzungsdauer für Windkraftanlagen liegt nach aktueller steuerlicher Praxis gemäß AfA-Tabelle bei 16 Jahren. Zusätzlich stehen Instrumente wie der Investitionsabzugsbetrag oder eine zeitlich begrenzte Sonderabschreibung bereit. Verantwortliche setzen diese Mittel idealerweise ein, um die Liquidität in den frühen Betriebsjahren zu schonen. Voraussetzung bleibt allerdings eine vorausschauende Planung, bei der technische Instandhaltungszyklen und Finanzierungskonditionen gemeinsam betrachtet werden. Umsatzsteuer korrekt festlegen Frühzeitige Entscheidungen zur Umsatzsteuer schaffen Klarheit im späteren Betrieb. Betreiber wählen beispielsweise häufig die Regelbesteuerung, um die Vorsteuer aus hohen Investitionen zu nutzen. Die Kleinunternehmerregelung führt hingegen zu deutlich weniger Gestaltungsspielraum und ist bei größeren Projekten nicht praktikabel. Zu den steuerlich relevanten Bestandteilen zählen Einspeisevergütung, Marktprämien und weitere Zuschläge. Jede Zahlung benötigt dabei eine eindeutige Einstufung. Der Vertrieb an Direktvermarkter, Lieferverträge mit Netzbetreibern und mögliche Eigenverbräuche fließen hier in die Bewertung ein. Die Umsatzsteuer stellt bei Prüfungen einen häufigen Schwerpunkt dar, wobei eine exakte Dokumentation vor Missverständnissen schützt. Gewerbesteuer und Ertragsteuern im Blick behalten Ein Windpark gilt steuerlich als Gewerbebetrieb. Damit ergibt sich die Pflicht zur Gewerbesteuer. Die konkrete Berechnung basiert auf dem Gewinn aus dem laufenden Betrieb. Beteiligungsmodelle mit Gemeinden oder mehreren Eigentümern verlangen zudem eine saubere Aufteilung des Ergebnisses. Parallel dazu fällt Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer an, abhängig von der gewählten Rechtsform. Die Steuerlast sinkt signifikant, wenn Rückstellungen realistisch kalkuliert werden. Dazu zählt der Rückbau am Ende der Laufzeit. Viele Projekte unterschätzen diesen Posten bei der Gründungsphase, was später jedoch viel Liquidität bindet. Buchführung als Steuerungsinstrument Image by freepik Im Alltag entsteht eine Vielzahl von Belegen und Meldungen, aber durch konsequente Ordnung behalten Verantwortliche die wirtschaftliche Lage jederzeit im Griff. Dazu gehört die Trennung aller Erlösarten wie Stromverkäufe, Prämien und Netzentgelte Erfassung aller technischen Aufwendungen mit klarer Abgrenzung zu Finanzierungskosten Bildung realistischer Rückstellungen für Rückbau oder Großrevisionen Der stetige Zubau erneuerbarer Energien verändert die Marktbedingungen für Stromerzeugung und erfordert eine laufende Anpassung der Buchführung und Abrechnungsprozesse. Eine gut strukturierte Buchführung erleichtert darüber hinaus Gespräche mit Banken oder Investoren. Meldepflichten und Registrierungspflichten sicher erfüllen Für jede Anlage ist eine Registrierung im Marktstammdatenregister notwendig. Betreiber reichen zudem regelmäßige Meldungen ein, zum Beispiel zu eingespeistem Strom oder Stillstandszeiten. Diese Vorgänge gehören fest zum betrieblichen Ablauf. Versäumnisse lösen zusätzliche Prüfungen aus und kosten wertvolle Zeit. Steuerliche Anpassungen laufend verfolgen Gesetzliche Veränderungen betreffen regelmäßig Abschreibungen, steuerliche Anreize und technische Anforderungen. Projektentwickler und kaufmännische Leiter verfolgen deshalb kontinuierlich alle relevanten Entwicklungen. Aktualisierte AfA-Tabellen, Veränderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz oder neue Empfehlungen der Finanzverwaltung beeinflussen Entscheidungen schließlich schon in frühen Projektphasen. Viele Unternehmen setzen zudem auf interne Leitfäden oder regelmäßige Abstimmung mit Fachleuten, um die wirtschaftliche Planung langfristig abzusichern. Veränderungen bei Netzanschlüssen, Servicemodellen und den Kosten technischer Komponenten wirken sich letztlich direkt auf steuerliche Entscheidungen aus. Foto Titel oben: Image by freepik Weitere Beiträge:SAB WindTeam hat Ende Juni bei der Nordex Group 13 Anlagen des Typs N163/6.X bestelltFOWT, die weltweit größte Veranstaltung für schwimmende Offshore-WindparksSchallprognose: windtest grevenbroich weist Zuverlässigkeit des Verfahrens nach