Werbung Abwasserwärme für die Immobilie nutzen: Wie geht das? Ökologie 7. August 20207. August 2020 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-intern) – In jedem Gebäude, ob privat oder gewerblich, fällt naturgemäß täglich eine gewisse Menge Abwasser an. Dies wird meist einfach über die entsprechende Abwasseranlage entsorgt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Abwasser für eine effiziente und umweltfreundliche Energierückgewinnung zu nutzen. Theoretisch ist dies bei nahezu allen Immobilien möglich – aber wie funktioniert das Prinzip Abwasserwärme genau, für wen lohnt es sich und was ist dazu an Equipment erforderlich? Foto: von bernhard kuehholzer auf Pixabay Umweltfreundliche Energiegewinnung: Heizen oder Kühlen mit Abwasser Abwasser gehört zu unserem Leben unmittelbar dazu. Meist schenken wir ihm aber keinerlei Beachtung, sondern lassen es einfach abtransportieren. Erst im Falle einer Verstopfung der Leitungen kümmern wir uns darum, indem wir einen professionellen Rohrreiniger beauftragen. Abwasser kann aber noch viel mehr: Statistiken zufolge können knapp 14 Prozent des Wärmebedarfs in Privathaushalten durch Abwasserwärme gedeckt werden. Aktuell sind in ganz Europa bereits etwa 200 Anlagen installiert, die Abwasserwärme aus der Kanalisation beziehen. Die Leistung dieser Anlagen liegt, je nach Größe, zwischen 20 kW bis 2 MW. Mit einer Leistung von 20 kW lassen sich bereits bis zu zehn Wohneinheiten mit Wärme versorgen. Die Temperatur des Abwassers selbst liegt zwischen 10 und 12 °C im Winter und 17 bis 20 °C im Sommer. Die dadurch zur Verfügung stehende thermische Energie kann durch eine entsprechende Anlage auf Temperaturen zwischen 35 und 55 °C erwärmt werden. Mit Abwasser ist aber nicht nur das Heizen von Gebäuden, sondern alternativ auch das Kühlen möglich. Zur Verfügung stehen in diesem Zusammenhang sowohl kalte als auch warme Nah- und Fernwärmenetze, die sich besonders gut für die kommunale Versorgung mit Abwasserenergie eignen. Abwasserwärmegewinnung: So funktioniert das Prinzip Im Grunde genommen beruht die Abwasserenergiegewinnung auf einem ganz einfachen Prinzip. Wasser wird durch Rohre in einen Abwasserwärmetauscher geleitet. Dieses Wasser ist kälter als das sich im Kanal befindliche Abwasser und wird im Wärmetauscher aufgeheizt. Anschließend fließt das erwärmte Wasser zur Heizzentrale, wobei es den Rücklauf zur Wärmepumpe darstellt. Mithilfe von Strom ist die Wärmepumpe dann in der Lage, die so entstehende Wärme nutzbar zu machen. Der Vorteil dieser Methode der Energiegewinnung liegt darin, dass Abwasser in großen Mengen zur Verfügung steht und sich das Temperaturniveau vergleichsweise schnell wieder erholt und so eine konstante Wärmegewinnung ermöglicht. Wie viel kostet die Energiegewinnung aus Abwasser? Wer seine Immobilie mit Wärme durch Abwasser versorgen möchte, muss zunächst in eine entsprechende Anlage beziehungsweise in den Anschluss an eine bereits vorhandene Anlage investieren. Experten sprechen von Kosten in Höhe von 500 bis 1000 Euro/kW Wärmetauscherleistung. Darin enthalten sind die Kosten für den Einbau der Wärmetauscher und das Verlegen der erforderlichen Rohrleitungen. An optimalen Standtorten liegen die sogenannten Wärmeentstehungskosten bei ungefähr 7 bis 8 ct/kWh Heizleistung. Kunden, die Mit Abwasserwärme heizen oder kühlen, bezahlen einen Festpreis in ct/kWh. Die Transparenz ist in diesem Zusammenhang sehr hoch. Die meisten Unternehmen in diesem Bereich übernehmen die Installation der Anlage beziehungsweise die Verrohrung auf Kundenwunsch vollständig, sodass der Endkunde sich um nichts kümmern muss. Experten erwarten in den kommenden Jahren einen deutlichen Zuwachs an Abwasserwärmegewinnungsanlagen in Deutschland und ganz Europa. Weitere Beiträge:Strahlenschutzgesetz: unambitioniert bis mangelhaftAtommoratorium - Schadensersatzklage der E.ON Kernkraft GmbH abgewiesen (19 O 232/14)BMUB: Fracking-Regelungen treten am 11. Februar in Kraft