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E-Mobilität: Wachstumsmarkt E-Ladestationen: 65 % wollen ihr E-Auto zuhause laden

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(WK-intern)Die beschränkte Reichweite von Elektrofahrzeugen hemmt die Verkehrswende nach wie vor. Ladestationen auf Privatgrundstücken könnten den Wandel massiv beschleunigen. Die Energiewirtschaft fordert von der Regierung finanzielle Anreize und Anpassungen am Miet- und Wohneigentumsrecht, um den Umstieg auf klimaschonende Mobilität zu erleichtern. Die Nachfrage nach sogenannten Wallboxes steigt, weil sie Unabhängigkeit vom öffentlichen Ladestationen-Netz versprechen und inzwischen durchaus erschwinglich sind. Ein Einblick in einen Markt mit erheblichem Wachstumspotenzial.

Obwohl der Ausbau der Ladeinfrastruktur voranschreitet, ist der Handlungsbedarf zur Förderung der E-Mobilität immens. Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen nimmt zu und verlangt nach zukunftsfähigen Lösungen. Neben öffentlichen Stationen zum Laden von E-Autos müssen laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) in den kommenden Jahren mehrere hunderttausend Ladeeinrichtungen auf Privatgrundstücken errichtet werden. Die Bundesbürger sehen das genauso. Einer repräsentativen Umfrage von BDEW und prolytics market research zufolge, wünschen sich knapp 65 Prozent der Deutschen eine heimische Ladestation. Nur 15,1 Prozent bevorzugen öffentliche Ladesäulen. BDEW Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung Stefan Kapferer erklärt, dass bereits rund 85 Prozent der Ladevorgänge im Privatbereich erfolgen. „Die Regierung muss jetzt endlich die Hürden bei der Errichtung von privaten Ladesäulen durch Fördermittel und Anpassungen im Miet- und Wohneigentumsrecht abbauen“, fordert Kapferer. Besonders viele Wohnungseigentümer und Mieter können aufgrund von rechtlichen Gegebenheiten derzeit keine privaten Ladestationen installieren lassen. Gerichtsbeschlüsse haben in der Vergangenheit gezeigt, dass beispielsweise die Installation bei Mehrfamilienhäusern die einstimmige Zustimmung der Eigentümergemeinschaft voraussetzt. Gemäß Wohnungseigentums-Gesetz (WEG) müssen Miteigentümer zustimmen, wenn Umbauten geplant sind. Ein einziger Gegner der E-Mobilität genügt demnach, um den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen auszubremsen.

Realisierung heimischer Ladestationen finanziell machbar

Eine private Ladestation für E-Autos darf aufgrund des Starkstroms nicht von ambitionierten Heimwerkern durchgeführt werden. Der finanzielle Aufwand hält sich dennoch in Grenzen. Eine Tatsache, wodurch der zügige Abbau gesetzlicher Hemmnisse zusätzlich an Bedeutung gewinnt. Laut Vergleichsportal für Strom- und Gas-Tarife Simplaro, das wesentliche Fakten zum Thema arrangiert hat, liegen die Kosten der Wallbox bei der Anschaffung zwischen 500 und 2.000 Euro. „Hinzu kommen Kosten für die Installation, die je nach den Gegebenheiten vor Ort zwischen 500 Euro und 1.500 Euro variieren können.“ Gleichzeitig wird auf Fördergelder aufmerksam gemacht, von denen in einigen Bundesländern profitiert werden kann. Auch Stromanbieter, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie Gemeinden gewähren Finanzspritzen. Die Tatsache, dass es keine einheitlichen Regelungen zur Förderung gibt, macht den Markt allerdings unübersichtlich. Besitzer von E-Autos müssen sich individuell informieren. Großzügigkeit beweist die Stadt München mit ihrem Förderprogramm für Elektromobilität. Im Rahmen dessen sind neben Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur die Beratungsleistungen förderfähig. Während Montage und Installation von Ladestationen mit maximal 3.000 Euro (Normalladepunkte) beziehungsweise 10.000 Euro (Schnellladepunkte) bezuschusst werden, sind bei Beratungsleistungen bis zu 6.000 Euro Unterstützung denkbar. Viele Energieversorger locken wiederum mit Prämien. Schließlich dürfen sie nach der Installation von Wallboxes einen höheren Verbrauch erwarten und sind entsprechend motiviert, Kunden mit E-Auto für sich zu gewinnen. Für einen positiven Effekt auf das Klima ist der Bezug von Ökostrom ein Muss.

Informatives zur Wallbox

Bei Wallboxes handelt es sich um Wandladestationen für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Sie sind erforderlich, weil herkömmliche Steckdosen nicht für die nötigen Strommengen konzipiert sind. Überhitzung und lange Ladezeiten sind vorprogrammiert. Eine Wallbox gewährleistet schnelles und sicheres Aufladen. Zum Vergleich: 22 kW sind bei Wallboxes machbar, bei Haushaltssteckdosen ist bei 2,3 kW Schluss. Die Ladeboxen werden mit FI- und Leitungsschutzschalter ausgestattet und von Elektroinstallateuren fachgerecht montiert. Unter anderem kommen Stellplätze, Garagen und Carports als Standort in Frage. Weitere Fakten auf einen Blick:

  • Die Inbetriebnahme von Wallboxes muss den Netzbetreibern mitgeteilt werden. Ab 12 kW Leistung müssen Netzbetreiber eine Genehmigung erteilen. Modelle mit 11 kW sind deshalb ratsam, auch hinsichtlich der Anschaffungskosten.

  • Besonders moderne Ladeboxen, auch als smarte Wallboxes bekannt, bringen zusätzliche Vorteile wie Live-Tracking und die Möglichkeit zur Integrierung in Smart-Homes mit sich.

  • Da es bislang kein einheitliches Steckersystem gibt, ist die Kompatibilität von Wallbox und E-Fahrzeug zu prüfen.

  • Zum Schutz vor unbefugtem Zugriff, sollten Ladestationen mit einem Authentifizierungssystem ausgerüstet sein. Eine praktische Option ist die Freischaltung via Smartphone-Applikation.

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Um alle technischen Anforderungen zu erfüllen, hat der BDEW Marktpartnerverbund HEA einen Ratgeber für die Errichtung von Ladeeinrichtungen auf privaten Grundstücken erstellt. Der technische Leitfaden zur Ladeinfrastruktur in Wohngebäuden lässt sich online kostenlos herunterladen.

Quelle Bilder Pixabay (Markus_Roider / Pixaline)








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