Werbung Fokusgruppe bereitet die Digitalisierung der Landwirtschaft für 10 Milliarden Menschen vor Bioenergie Forschungs-Mitteilungen Ökologie 27. Januar 2022 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Neue ITU-Fokusgruppe treibt die Digitalisierung der Landwirtschaft weltweit voran (WK-intern) – Die International Telecommunications Union (ITU) hat eine neue Fokusgruppe gegründet, die sich mit der Digitalisierung der Landwirtschaft befasst. Die neue ITU-Fokusgruppe „AI and IoT for Digital Agriculture“ (FG-AI4A) will in enger Zusammenarbeit mit der Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO) neue digitale Technologien nutzen, um den globalen Landwirtschaftssektor zukunftsfähig zu machen. Dr.-Ing. Sebastian Bosse, Leiter der Gruppe „Interaktive & Kognitive Systeme“ der Abteilung „Vision and Imaging Technologies“ am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) übernimmt den Vorsitz der Fokusgruppe. Im Jahr 2050 werden Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge fast 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Um trotz dieses Bevölkerungsanstiegs eine gerechte und sichere Nahrungsversorgung zu gewährleisten, müssen landwirtschaftliche Methoden und Technologien auf internationaler Ebene umgedacht werden. Zu diesem Zweck hat die ITU zusammen mit der FAO die neue Fokusgruppe FG-AI4A gegründet, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und dem Internet der Dinge (IoT) in der Landwirtschaft untersuchen und Standardisierungslücken und Skalierungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Dazu schafft die globale Initiative eine Plattform, die allen Stakeholdern im landwirtschaftlichen Bereich aus Wissenschaft, Industrie und Anwendern einen offenen Zugang zu den digitalen Innovationen ermöglicht. Die Fokusgruppe wird dafür das Potenzial neuartiger Technologien für die Landwirtschaft in einer Vielzahl von Anwendungsfällen untersuchen. Darunter sind die Datenerfassung und -verarbeitung, die Modellierung landwirtschaftlicher Daten sowie die KI-gestützte Entscheidungsunterstützung zur Optimierung landwirtschaftlicher Prozesse. KI, IoT, vernetzte Dienste und autonome Systeme ermöglichen es landwirtschaftlichen Akteuren, Entscheidungen, etwa über die Düngemittelausbringung oder medizinische Untersuchungen, gezielt für einzelne Pflanzen oder für einzelne Tiere zu treffen. Diese Präzision ermöglicht effektivere Eingriffe, die die Landwirtschaft nachhaltiger machen, indem sie helfen, mit weniger Ressourcen mehr zu produzieren. „Unsere Fokusgruppe geht die großen Herausforderungen der Landwirtschaft der Zukunft lösungsorientiert, intelligent und vor allem global an,“ sagt der Vorsitzende Dr.-Ing. Sebastian Bosse. „Ganz wesentlich ist dabei die weltweite Vernetzung bei der Suche nach Anwendungsfällen, Best Practices und relevanten Standardisierungslücken. Das Fraunhofer HHI wird dieses Vorhaben neben seiner technischen Expertise auch durch projektbezogene Erfahrung in der digitalisierten Landwirtschaft unterstützen. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser BMWi-gefördertes Projekt NaLamKI. In NaLamKI nehmen wir mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft die Nutzung von KI für den nachhaltigen Pflanzen- und Ackerbau in den Blick und entwickeln intelligente Methoden entlang der kompletten landwirtschaftlichen Prozesskette,“ so Sebastian Bosse weiter. Ein besonderes Augenmerk der Fokusgruppe soll dabei auf Anwendungen in Entwicklungsländern gelegt werden. Dort hängt der Lebensunterhalt der Menschen am stärksten von der Landwirtschaft ab. Dies sind auch die Länder, in denen digitale Lösungen den größten Nutzen für die Nachhaltigkeit und Resilienz der Landwirtschaft bringen können. Die praktische Umsetzung der Arbeit der Fokusgruppe wird die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen unterstützen. Das Potenzial von KI und IoT in der Landwirtschaft kann zur Verringerung von Armut und Hunger beitragen. Gleichzeitig werden so menschenwürdige Arbeit, Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, nachhaltiger Konsum und der Klimaschutz gefördert. Um sich auf das erste Gruppentreffen im März 2022 vorzubereiten, wird die Fokusgruppe im Rahmen von „AI4Good“-Seminaren der ITU, von den Vorsitzenden moderiert, in den nächsten Wochen Expert*innen rekrutieren, die wertvolle Perspektiven in zukünftige Treffen der Fokusgruppe einbringen können. Über das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Innovationen für die digitale Gesellschaft von morgen stehen im Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts. Dabei ist das Fraunhofer HHI weltweit führend in der Erforschung von mobilen und optischen Kommunikationsnetzen und -systemen sowie der Kodierung von Videosignalen und der Datenverarbeitung. Gemeinsam mit internationalen Partnern aus Forschung und Industrie arbeitet das Fraunhofer HHI im gesamten Spektrum der digitalen Infrastruktur – von der grundlegenden Forschung bis zur Entwicklung von Prototypen und Lösungen. www.hhi.fraunhofer.de PM: Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI PB: Vorsitzende Dr.-Ing. Sebastian Bosse Weitere Beiträge:EEG-Novelle: Windenergie bei Netzengpässen alternativ nutzenEnergie-Studie zu Strom-Anbieterwechsel: Wechselbereitschaft auf RekordhochInternationale Erfahrungen mit Ausschreibungen für Windenergie