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Risikobewertung: BSH startet Informationssystems zu nicht-einheimischen Arten

Die Verschmutzung von Nord- und Ostsee durch Schwerölrückstände ist seit Anfang 2015 deutlich zurückgegangen / Foto: HB
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BSH startet Neobiota-Informationssystem

(WK-intern) – Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den Testbetrieb eines öffentlich zugänglichen Informationssystems zu nicht-einheimischen Arten (Neobiota) begonnen.

Das System soll zur Qualitätssicherung beitragen, Validierung und Harmonisierung der Daten erleichtern und Kosten für Wirtschaft und Verwaltung reduzieren.

Seeschiffe können über das Ballastwasser Neobiota verbreiten, die ökonomischen Schaden anrichten oder das ökologische Gleichgewicht stören können. Aus diesem Grund hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) das Ballastwasser-Übereinkommen verabschiedet. Es legt unter anderem fest, dass Ballastwasser nur dann abgegeben werden darf, wenn bestimmte Grenzwerte oder Vorgaben eingehalten werden.

Das Übereinkommen sieht aber auch die Möglichkeit von Befreiungen von der Ballastwasserbehandlung vor, wenn eine umfangreiche Risikoanalyse die Unbedenklichkeit von Reisen zwischen zwei Häfen nachgewiesen hat. Diese Risikobewertung umfasst unter anderem die Durchführung von Hafenuntersuchungen (Port Surveys). Hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Untersuchung von Neobiota in den relevanten Häfen.

Das Fachinformationsnetzwerk „Marine Life Investigator – MARLIN“, in dem Monitoringdaten von Offshore-Windparkvorhaben erfasst und ausgewertet werden, um den Ausbau der Offshore-Windenergie umwelt- und naturverträglich zu gewährleisten, wurde nun im Rahmen eines Projekts des Expertennetzwerks des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur um ein eigenes Neobiota-Modul erweitert. Das Informationssystem soll zur Qualitätssicherung beitragen und eine Validierung und Harmonisierung der Daten erleichtern. Die Umsetzung und erfolgreiche Nutzung von Informationssystemen reduziert den Prüfaufwand und die Anfragenbearbeitung. Die Kosten für die Wirtschaft und Verwaltung werden reduziert. Darüber hinaus können aggregierte Produkte von Wissenschaft, Wirtschaft und der Öffentlichkeit zentral genutzt werden.

Der ersten Produkte sind prototypisch umgesetzt und stehen unter „Interactive Map“ und „Neobiota Monitoring“ unter https://lindevmarlin61.bsh.de/MARLINDMZ/publicSites/MainAppPublic.jsf für externe Nutzende aus Verwaltung, Schifffahrt, Wissenschaft und Öffentlichkeit zur Verfügung. Neben einer Stationskarte von bereits durchgeführten Hafenuntersuchungen in Kiel, Hamburg und Wilhelmshaven, kann nach verwendeten Methoden gefiltert und Artenlisten von nicht-einheimischen Arten aufgerufen und heruntergeladen werden.

Das BMVI-Expertennetzwerk ist das verkehrsträgerübergreifende Forschungsformat in der Ressortforschung des BMVI. Unter dem Leitmotiv „Wissen – Können – Handeln“ haben sich sieben Ressortforschungseinrichtungen und Fachbehörden des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2016 zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel ist es, drängende Verkehrsfragen der Zukunft unter anderem in den Bereichen Klimawandel, Umweltschutz, alternde Infrastruktur und Digitalisierung, erneuerbare Energien und verkehrswirtschaftliche Analysen zu erforschen und durch Innovationen eine resiliente und umweltgerechte Gestaltung der Verkehrsträger zu ermöglichen. Die Ergebnisse der ersten Forschungsphase sind in themenfeldspezifischen Berichten und einem übergreifenden Synthesebericht verfügbar (www.bmvi-expertennetzwerk.de/publikationen) und werden am 19.01.2020 bei der digitalen Veranstaltung „BMVI-Expertennetzwerk online – Forschungsergebnisse kompakt“ (www.bmvi-expertennetzwerk.de/OnlineVeranstaltung) präsentiert.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Über 1.000 Beschäftigte in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffe operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.

PM: BSH

Seeschiffe können über das Verbreiten von nicht-einheimischen Arten ökonomischen Schaden anrichten oder das ökologische Gleichgewicht stören/ Foto: HB








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