Werbung Sportschifffahrt in der Nähe von Offshore-Windparks: Hinweise für eine sichere Navigation Windenergie 17. Dezember 2024 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels (WK-intern) – In den letzten Jahren haben sich Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee stark vermehrt. Diese modernen Energiequellen leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende, stellen jedoch auch neue Herausforderungen für die Schifffahrt dar. Für Wassersportler ist es entscheidend, die geltenden Regeln zu kennen, um Gefahren zu vermeiden. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen und Sicherheitsvorkehrungen. Befahrensverbote und Schutzgebiete Viele Offshore-Windparks sind als Schutz- und Sperrzonen ausgewiesen. Diese Bereiche dürfen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Das Verbot gilt insbesondere während der Bauphase oder bei Wartungsarbeiten, da schwere Maschinen und große Schiffe im Einsatz sind. Auch in fertigen Anlagen sind Zugangsbeschränkungen keine Seltenheit. Die genauen Regelungen sind in Seekarten verzeichnet und müssen von den verantwortlichen Personen an Bord unbedingt beachtet werden. Navigationshilfen und aktuelle Informationen sind unverzichtbar, um unbewusste Regelverstöße zu vermeiden. In Deutschland erhält man zum Beispiel über die sog. Nachrichten für Seefahrer neueste Informationen, ob sich ein Park im Bau befindet. Sicherheitsabstände einhalten Einer der wichtigsten Punkte beim Navigieren in der Nähe von Offshore-Windparks ist die Einhaltung sicherer Abstände. Diese Sicherheitszonen dienen dem Schutz der Schifffahrt und der Anlagen selbst. Insbesondere bei stürmischem Wetter oder verminderter Sicht können die Anlagen eine Gefahr darstellen. Insbesondere dehnen sich auch ihre Fundamente oft unter Wasser weiter aus. In Deutschland gilt ein Mindestabstand von 500 Metern zu den Windkraftanlagen, sofern nichts anderes ausgewiesen ist. Dieser Abstand wurde durch § 7 der Verordnung zu den Internationalen Regeln zur Verhütung von Zusammenstößen auf See in Deutschland auch als Sicherheitszone für Offshore-Anlagen definiert. In unseren Nachbarländern wie Dänemark oder den Niederlanden gelten teilweise lockere Vorgaben, die von Windpark zu Windpark variieren können. Wer länderübergreifend unterwegs ist, sollte sich vorab über die jeweiligen Bestimmungen informieren. Zusätzlich besteht die Gefahr durch Unterwasserkabel, weshalb oftmals auch ein Ankerverbot gilt. Viele Windparks sind durch ein weitverzweigtes Kabelnetz untereinander sowie mit dem Festland verbunden. Navigieren zwischen den Windkraftanlagen Obwohl viele Windparks grundsätzlich Sperrzonen sind, gibt es Ausnahmen, bei denen das Befahren zwischen den Windkraftanlagen erlaubt ist. Diese Ausnahmen gelten jedoch nur unter strengen Auflagen und erfordern eine besonders vorsichtige Navigation. Wetterverhältnisse spielen eine zentrale Rolle für die Sicherheit in der Nähe von Windparks. Starke Winde und Seegang können das Risiko erheblich erhöhen. Deshalb sollten Schiffsführende vor jeder Fahrt aktuelle Wetterberichte einholen und darauf achten, dass ihre Route möglichst wenig Risiken birgt. Kommunikation mit Windpark-Betreibern Moderne Offshore-Windparks sind mit Kommunikationssystemen ausgestattet, um den Kontakt zwischen Betreibern und der Schifffahrt zu erleichtern. Verantwortliche Personen an Bord sollten stets die relevanten UKW-Frequenzen der Betreiber kennen und für Absprachen auf den entsprechenden Funkkanal schalten. Aus diesem Grund ist es bei einer eingebauten Funkanlage unerlässlich, neben einem in der Regel erforderlichen Sportbootführerschein auch ein Seefunkzeugnis (Short Range Certificate, kurz: SRC) zu besitzen. Erlernen lassen sich theoretische Kenntnisse für den Sportbootführerschein und Funkschein im Onlinekurs. Auch erfahrene Wassersportler sollten ihre Kenntnisse immer wieder auffrischen, um auf See für verschiedene Bedingungen gefasst zu sein. Vorbereitung ist der Schlüssel Das Segeln und Motorbootfahren in der Nähe von Offshore-Windparks erfordert gute Vorbereitung, aktuelle Informationen und die Einhaltung aller geltenden Regeln. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer umsichtigen Navigation lassen sich Risiken minimieren, und die Fahrt auf Nord- und Ostsee bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Schiffsführende sollten sich vorab intensiv mit den Besonderheiten der Route vertraut machen, um sowohl sich selbst als auch die Umgebung zu schützen. Für eine detaillierte Vorbereitung empfehlen wir auch die Richtlinie Offshore-Anlagen der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten. Foto: Nicholas Doherty nrdoherty unsplash.com Weitere Beiträge:BWE Konferenz zum Thema: Offshore Windenergie BetriebStromproduktion aus erneuerbaren Energien im Fokus der 4. Viktor-Kaplan-LectureVestas erhält Auftrag über 153 MW von US-Energieversorger