Werbung Weltweite Verkehrsemissionen nach Covid-19 Ökologie Technik Veranstaltungen 17. Mai 202117. Mai 2021 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Weltweites Verkehrsaufkommen verdoppelt sich, Emissionen steigen (WK-intern) – Aktuelle Projektionen beim Weltgipfel der Verkehrsminister vorgestellt Das weltweite Verkehrsaufkommen wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln und die daraus resultierenden Emissionen werden im Vergleich zu 2015 um 16 % zunehmen – selbst, wenn die derzeitigen Selbstverpflichtungen zur Dekarbonisierung des Verkehrs umgesetzt werden. Jede erwartbare Senkung des CO2-Ausstoßes des Verkehrssektors wird durch die steigende Nachfrage nach Mobilität mehr als kompensiert werden. Mit entsprechenden politischen Maßnahmen könnten Verkehrsemissionen dagegen über den selben Zeitraum um nahezu 70 % gesenkt werden. Eine Reduzierung in dieser Größenordnung würde das Ziel des Pariser Klima-Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5˚ Celsius zu begrenzen, erreichbar machen. Dies erfordert: die sofortige Einführung ehrgeiziger Maßnahmen zur Dekarbonisierung; die gezielte Verstärkung positiver Verhaltensänderungen, die während der Pandemie eintraten; die Ausrichtung der Covid-19-Konkunkturprogramme auf Dekarbonisierung. Dies sind die Hauptaussagen des ITF Transport Outlook 2021. Die alle zwei Jahre erscheinende Studie zur Zukunft des Verkehrs wird vom International Transport Forum, einer Schwesterorganisation der OECD, publiziert. Der Transport Outlook 2021 präsentiert drei verschiedene Szenarien für die künftige Entwicklung des Passagier- und Güterverkehrs unter Berücksichtigung aller Verkehrsträger. Die Szenarien enthalten detailierte Projektionen für künftige Verkehrsemissionen unter unterschiedlichen Bedingungen und ermöglichen es, die potenziellen Auswirkungen der Mobilitätsentwicklung auf den Klimawandel zu beurteilen. Die Studie wird im Rahmen einer Pressekonferenz am 17. Mai um 12:00 Uhr MESZ vorgestellt (Akkreditierung hier), bei der Irlands Minister für Umwelt, Klima, Kommunikation und Verkehr, Eamon Ryan, und ITF-Generalsekretär Young Tae Kim sprechen werden. Die Pressekonferenz eröffnet zugleich den Weltgipfel der Verkehrsminister 2021, der vom 17. bis 28. Mai online stattfindet. Am Eröffnungsplenum, das an die Pressekonferenz anschließt, nehmen u. a. teil: Pete Buttigieg, US-Verkehrsminister, Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Deutschland Grant Shapps, Verkehrsminister, Vereinigtes Königreich Adina Vălean, EU-Verkehrskommissarin. Zahlen und Fakten Basierend auf Zahlen für 2015: ist städtische Mobilität für 40 % aller CO2-Emissionen des Personenverkehrs verantwortlich; entfallen 60 % der Emissionen im Personenverkehr auf Fahrten oder Flüge außerhalb von Städten; stammen 75 % aller CO2-Emissionen im Stadtverkehr von privaten Kraftfahrzeugen; ist Gütertransport verantwortlich für mehr als 40 % aller Verkehrsemissionen, mit leicht steigender Tendenz. Mit den derzeit implementierten oder vorgesehenen Maßnahmen bis 2050 wird: der Passagierverkehr um das 2,3-fache zunehmen (gemessen in Personen-km); der Güterverkehr um das 2,6-fache zunehmen (gemessen in Tonnen-km); der CO2-Ausstoß aus Stadtverkehr um 5 % leicht zurückgehen; der CO2-Ausstoß des Güterverkehrs dagegen um 22 % zunehmen. Mit ehrgeizigen Maßnahmen, die außerdem CO2-Einsparungen während der Pandemie verstetigen, könnte: der städtische Verkehr bis 2050 bis zu 80 % weniger emittieren; der regionale Passagierverkehr (z. B. Flüge, Bahn, Bus) seinen CO2-Ausstoß mehr als halbieren; der Güterfrachtverkehr seine Emissionen um 72 % absenken. Sechs Empfehlungen Die Studie gibt sechs Handlungsempfehlungen, wie Regierungen die Welt auf den Weg hin zu nachhaltiger Mobilität bringen, die Klimaziele des Pariser Abkommens erreichen und die Agenda zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen unterstützen können: Covid-19-Konjunkturpakete auf eine stärkere Wirtschaft, Klimaschutz und mehr Gerechtigkeit ausrichten. Die Erholung von der Corona-Krise bietet eine einmalige Chance, die Konjunkturförderung mit Veränderungen des Mobilitätsverhaltens und dem Ausbau CO2-armer Technologien zu kombinieren und den Bürger*innen durch bessere Mobilitätslösungen zugleich mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Wesentlich ambitioniertere Maßnahmen umsetzen, damit die CO2-Emissionen des Verkehrs sinken, anstatt weiter zu steigen. Bei der Überprüfung der nationalen Beiträge zum Pariser Klimaabkommen (Nationally Determined Contributions – NDCs) müssen sich die Staaten 2021 ehrgeizige, durch konkrete Maßnahmen untermauerte Ziele setzen und diese zusätzlich durch die Corona-Konjunkturpakete abstützen, um die Dekarbonisierung des Verkehrs zu beschleunigen und zu vertiefen. Strategien gezielt auf die spezifischen Potenziale und Herausforderungen für die Dekarbonisierung der verschiedenen Verkehrsbereiche ausrichten. Nicht alle Strategien zum „Vermeiden, Verändern und Verbessern“ lassen sich in allen Teilen des Sektors in gleicher Weise umsetzen. Innovationen fördern, damit die technologischen Durchbrüche, die zur Dekarbonisierung des Verkehrs erforderlich sind, schneller erzielt werden. Technologische Fortschritte sind entscheidend, um den CO2-Ausstoß des Verkehrs wirksam zu senken. Dies gilt vor allem in Bereichen, in denen sich die Dekarbonisierung anders schwer erreichen lässt, etwa im Luftverkehr oder im Straßen-Güterfernverkehr. Der Verbesserung der Erreichbarkeit Priorität einräumen. In der Verkehrsplanung wird eine höhere Kapazität häufig mit einer besseren Erreichbarkeit gleichgesetzt. Mehr und weiter fahren zu können, bedeutet jedoch nicht, dass man leichter dorthin kommt, wo man hin muss. Eine Verkehrsplanung, die im Dienst der Menschen steht, berücksichtigt die Zielorte und richtet das Augenmerk auf die Qualität der angebotenen Verkehrsverbindungen. Die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren und zwischen öffentlichen und privaten Akteuren verbessern. Die Dekarbonisierung des Verkehrs lässt sich nicht von den Entwicklungen in anderen Sektoren trennen. Zuvorderst ist nachhaltige Mobilität nur möglich mit sauberer Energieerzeugung: Damit Elektrofahrzeuge wirklich emissionsfrei sind, muss auch die Stromerzeugung emissionsfrei sein. CO2-arme Verkehrsträger sind wiederum unverzichtbar für nachhaltigen Handel und Tourismus. ITF -Generalsekretär Young Tae Kim erklärte anlässlich der Vorstellung: “Ich bin stolz, heute den ITF Transport Outlook 2021 vorzustellen. Diese Studie gibt politischen Entscheidern wichtige Erkenntnisse aus der erstklassigen Forschung des ITF zu drei entscheidenden Fragen unserer Zeit an die Hand: zur Covid-19-Pandemie, zum Klimawandel und zur gesellschaftlichen Ungleichheit. Sie zeigt auf, wie diese miteinander verwoben sind und identifiziert Handlungsmöglichkeiten, die Wege eröffnen für einen effektiven und fairen Übergang zu nachhaltiger Mobilität in unseren Städten, Regionen und auf globaler Ebene.” PM: INTERNATIONAL TRANSPORT FORUM PB: INTERNATIONAL TRANSPORT FORUM Weitere Beiträge:SKF führend in punkto NachhaltigkeitProjekt SecDER: Fraunhofer IEE entwickelt Schutzschild für virtuelle KraftwerkeChalmers University of Technology veröffentlicht Regierungspläne für Entschädigung für den Kohleauss...