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Milliarden für Afrikas erneuerbare Energien

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de(WK-intern) – Der Weltklimagipfel in Paris war ein deutliches Aufbruchssignal für die erneuerbaren Energien. Eines der großen Programme, auf das die Staatengemeinschaft sich verständigte, widmet sich der Elektrifizierung des afrikanischen Kontinents. Bis zu zehn Milliarden Euro sollen bis 2020 in die Infrastruktur für grünen Strom fließen – drei Milliarden davon kommen aus Berlin.

Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de

„Afrika hat einen riesigen Energiehunger“, erklärte Ingrid Hoven vom Bundesentwicklungsministerium das neue Investitionsprogramm auf dem Weltlimagipfel in Paris der Öffentlichkeit. Deutschland hat drei Milliarden, Frankreich 2 Milliarden zu einem Investitionspaket geschnürt und wirbt nun um die Teilnahme weiterer Länder. Acht bis zehn Milliarden Euro hofft man so zusammenbekommen, zwischen 2016 und 2020 sollen diese investiert werden. Der französische Staatschef Francois Hollandeerklärte den Ausbau der Stromversorgung Afrikas gar zu einer Priorität französischer Politik. Er unterstrich, Afrika spüre in besonderer Weise die Folgen des Klimawandels, ohne für die Erderwärmung Verantwortung zu tragen. Die Weltgemeinschaft habe daher eine „ökologische Schuld“ zu begleichen.

Afrikas gewaltiger Energiehunger

In Berlin wählte man pragmatischere Worte. Mit dem Investitionsprogramm wolle man verhindern, dass Afrika in Kohle investiere, so Ingrid Hoven. Die Weichen hin zur erneuerbaren Energie in Afrika zu stellen wird höchste Zeit. Der Energieverbrauch des Kontinents wächst in rasender Geschwindigkeit, in den letzten zehn Jahren ist er um 45 Prozent gestiegen. Ein Ende ist damit noch lange nicht in Sicht, denn über 620 Millionen Menschen auf dem Kontinent haben nach wie vor keinen Zugang zu Strom. Ein Wachstumsmarkt mit enormem Entwicklungspotenzial, der auch für deutsche Unternehmen lukrativ ist, wie man im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung dazu bemerkte. Nicht zuletzt ist die Finanzspritze eine indirekte Subvention an die heimische Grüne Branche, die das Paket dementsprechend dankend aufnahm. Seit Angela Merkel 2011 die Energiewende ausrief, ist es ein erklärtes Ziel,Deutschland in der Erforschung grüner Technologien eine Führungsrolle einnehmen zu lassen.

Hauptsache weg von der Kohle

Wie groß die Dringlichkeit ist, gegen den weiteren Ausbau der Kohlekraftwerke vorzugehen, veranschaulicht eine Studie, die ebenfalls zum Weltklimagipfel in Paris vorgestellt wurde. Berechnungen des Forscher-Netzwerks „Climate Action Tracker“ zufolge würden die weltweit aktiven und geplanten Kohlekraftwerke 2030 schon viermal so viel Kohlenmonoxid ausstoßen als für die Erreichung des Zwei-Grad-Zieles zulässig, wenn der Ausbau nicht gestoppt wird. Über zwei Grad Erderwärmung gelten als kritische Marke, nach der die Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur unkalkulierbar werden. Den Autoren der Studie zufolge ist es unwahrscheinlich, dass alle 2.440 derzeit geplanten neuen Kohlekraftwerke tatsächlich gebaut werden – dass das Geld nun in eine andere Richtung fließt, trägt seinen Teil dazu bei. Die enorme Förderung der erneuerbaren Energien wird in den kommenden Jahren Fakten schaffen, wo zu lange nur geredet wurde. Sie kann zu einem echten Game Changer werden– nicht nur für Afrika.








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