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Meeresüberwachung: BSH leitet Vorhersagezentrum für die Nordsee des marinen Copernicus-Dienstes

PB: Eine Algenblüte in der Nordsee aufgenommen von einem Copernicus Sentinel-Satelliten / Quelle: ©: ESA
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Hamburg – Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) koordiniert seit diesem Januar das Vorhersagezentrum für die nordwesteuropäischen Schelfgebiete – Monitoring Forecasting Centre (NWS MFC) des marinen Copernicus-Diensts.

  • Ziel: 10-Tage-Vorhersagen des Nordsee-Zustands verbessern
  • BSH lädt zum Nutzer-Workshop am 22./23. Mai 2025 ein
  • Rolle im internationalen Vergleich gestärkt

(WK-intern) – Die nordwesteuropäischen Schelfgebiete umfassen die Nordsee, die Irische See sowie den Ärmelkanal.

„Das BSH hat bereits jahrelang in dem Vorhersagezentrum eine bedeutende Rolle eingenommen und stärkt nun mit der erfolgreichen Bewerbung seinen Spitzenplatz in der operationellen Modellierung des Nordsee-Raums“, sagt BSH-Präsident Helge Heegewaldt.

Neben der Koordination des NWS MFC ist das BSH weiterhin am Copernicus Vorhersagezentrum der Ostsee (BAL MFC) beteiligt und fungiert als Datenproduzent im Themenzentrum für direkte Beobachtungen (InSitu TAC). Damit beteiligt sich das BSH aktiv an der Erstellung und Verbreitung von Ozeaninformation für Vergangenheit und nahe Zukunft in Nord- und Ostsee. Diese Daten unterstützen Stakeholder bei der Entscheidungsfindung in Bereichen der sicheren Schifffahrt sowie Überwachung und Planung im Küstenbereich. Zusätzlich spielt das NWS MFC eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung hochaufgelöster Vorhersagen und Reanalysen für die Nordsee. Diese ermöglichen eine präzise Überwachung des Meereszustands und tragen zur Verbesserung der marinen Umwelt- und Klimaforschung bei.

Hintergrund: Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der EU. Die kostenlos verfügbaren Daten seiner Informationsdienste stammen aus Satelliten-Erdbeobachtungen sowie boden- und seegestützten Beobachtungssystemen und Modellsimulationen.

Das Programm wird von der EU-Kommission finanziert und im Fall des marinen Dienstes durch das gemeinnützige Unternehmen Mercator Ocean International koordiniert. Die Erkenntnisse aus der Copernicus-Forschung erweitern das Wissen über die Ozeane, sowohl beim Weltozean, als auch über die europäischen Randmeere.

Koordination von drei renommierten Instituten

Das BSH wird in den kommenden dreieinhalb Jahren die Arbeit von drei renommierten Instituten koordinieren, um Vorhersagen und multidekadische Reanalysen für die nordwesteuropäischen Schelfmeere bereitzustellen. Die Partnerinstitute sind: Helmholtz-Zentrum Hereon (HEREON), Met Office (nationaler Wetterdienst von Großbritannien), und Plymouth Marine Laboratory. „Während unsere britischen Partner die 10-Tages Vorhersage liefern werden, fokussieren wir uns am BSH in dem Zeitraum auf die Verbesserung der Reanalysen, die die vergangenen Jahrzehnte abbilden und die zum Ende des Projekts operationell vom BSH zur Verfügung gestellt und anschließend auch fortgeführt werden“, sagt Thorger Brüning, Experte am BSH für Copernicus und Fernerkundung, der die Koordination des Dienstes übernommen hat.

Bei den Reanalysen werden Satellitendaten sowie vor Ort erhobene Messdaten mit dynamischen Ozeanmodellen zusammengeführt. Dadurch lassen sich qualitativ hochwertige Zeitreihen darstellen, die für Vorhersagen und Klimaauswertungen von großer Bedeutung sind.

Die neue Funktion des BSH im marinen Copernicus Vorhersagezentrum für die Nordsee ergänzt die hoheitlichen Aufgaben der Bundesoberbehörde. „In der neuen Rolle im Vorhersagezentrum der Nordsee des marinen Copernicus Dienstes kann das BSH Synergien aus dieser Arbeit und seinen gesetzlichen Aufgaben, wie etwa der Wasserstandsvorhersage schaffen“, sagt Experte Brüning.

Nutzer-Workshop stellt Anwendungsfälle vor

Um der Öffentlichkeit die vielfältigen Copernicus Services näher zu bringen, lädt das BSH am 22. und 23. Mai 2025 zu einem Nutzer-Workshop ein. „Wir stellen an beiden Tagen konkrete Anwendungsfälle für Copernicus Daten vor und beraten Interessierte aus Forschungsinstituten, Behörden und der Privatwirtschaft, wie diese genutzt werden können“, erklärt Thorger Brüning. Zudem werden offene Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer aufgenommen und an Copernicus Marine weitergeleitet, um den Service kontinuierlich zu verbessern Die bereitgestellten Daten und Produkte der Copernicus-Dienste stehen allen Nutzenden frei zur Verfügung.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die maritime Behörde in Deutschland.
Das BSH ist zuständig für Schifffahrt, Meeresschutz und nachhaltige Meeresnutzung, Offshore, Meeresvermessung, Meeresdaten und maritime Ressortforschung. 1000 Beschäftigte in über 100 unterschiedlichen Berufen engagieren sich an den Standorten in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen.
Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Das BSH. Schifffahrt. Klima. Daten. Und viel Meer. www.bsh.de

Weitere Informationen:

https://marine.copernicus.eu/about/producers/nws-mfc
https://www.bsh.de/DE/THEMEN/Beobachtungssysteme/Copernicus/copernicus_node.html
https://www.bsh.de/SiteGlobals/Modules/Veranstaltung/Copernicus_Workshop/anmeldung_node.html?idEvent=122&part=part1

PM: BSH

PB: Eine Algenblüte in der Nordsee aufgenommen von einem Copernicus Sentinel-Satelliten / Quelle: ©: ESA








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