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Mieterstrom: 44 Millionen Mieter in Deutschland in Gefahr

Sonnenstrom / Foto: HB
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels

Stellungnahme von metergrid

Ausgangslage

  • Durch das BGH-Urteil vom 13. Mai 2025 -Az. EnVR 83/20- wurde die Kundenanlage (§ 3 Nr. 24a EnWG- europarechtskonform neu ausgelegt.
  • Problem: Stromleitungen innerhalb eines Gebäudes können damit als öffentliches Netz eingestuft werden.
  • Folge: Jede dezentrale Belieferung von Mietern mit Solarstrom vom Dach gilt nicht mehr automatisch als „Kundenanlage“, sondern als Netzbetrieb und macht Mieterstromanbieter damit zu Netzbetreiber mit höchsten regulatorischen Anforderungen
  • Daraus ergibt sich ein massives Risiko: Bereits errichtete Mieterstromanlagen auf Mehrparteienhäusern drohen in den Rückbau gezwungen zu werden, weil sie regulatorisch nicht mehr zulässig wären.

Folgen

  • 44 Millionen Mieter in Deutschland wären von der Energiewende ausgeschlossen, weil sie keinen PV-Strom vom eigenen Dach beziehen könnten.
  • Die Energiewende wird massiv gebremst: Das große PV-Potenzial von Mehrfamilienhäusern bleibt ungenutzt.
  • Deutschland kann seine Klimaziele nicht erreichen: Ohne Mieterstrom, also ohne die Einbindung von 44 Mio. Menschen, ist die Energiewende de facto unmöglich.

Politischer Handlungsbedarf

Der aktuelle Entwurf der EnWG-Novelle 2025
Kabinettsbeschluss vom 6. August 2025- schließt diese Lücke nicht. Mehrere Branchenverbände, darunter BDEW, VDA, BNE und DGS, fordern Nachbesserungen. Ein zentraler Vorschlag ist die Einführung des Begriffs „Hausverteileranlage“ (§ 3 Nr. 24c EnWG-. Damit wäre eindeutig geregelt, dass interne Leitungen innerhalb eines Gebäudes nicht als öffentliches Netz gelten, ein einfacher Schritt zu mehr Rechtssicherheit.

Unsere Forderung

Ohne eine klare gesetzliche Regelung erstickt Mieterstrom. Das bedeutet: weniger Klimaschutz, weniger Renditechancen, weniger soziale Teilhabe. Jetzt ist der Moment, diese regulatorische Lücke zu schließen. Der Gesetzgeber hat die Chance, die Energiewende für 44 Millionen Mieter zu öffnen und zugleich Investitionen in Milliardenhöhe im Immobiliensektor zu ermöglichen.

Über metergrid:

Als Technologie- und Umsetzungspartner begleitet metergrid bundesweit Mieterstromprojekte, von der Planung bis zum Betrieb. Wir sehen jeden Tag, welches Potenzial Mieterstrom für eine dezentrale, bezahlbare und sozial gerechte Energiewende hat. Wir stehen bereit, unsere Praxiserfahrung und konkrete Lösungsvorschläge in den politischen Diskurs einzubringen, um diese Chance gemeinsam zu nutzen.

PM: metergrid GmbH

Ohne Mieterstrom, also ohne die Einbindung von 44 Mio. Menschen, ist die Energiewende de facto unmöglich. / Foto: HB








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