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Mehr Fläche für die Offshore-Windenergie – Nabu kritisiert Offshore-Branche für Positionspapier

PB: Bau des Offshore-Windparks Baltic 1 - Foto: NABU/Andreas Fußer
Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels

Offshore-Windenergie: Gewinnmaximierung statt Klimaschutz?

(WK-intern) – NABU kritisiert Branchen-Forderung nach mehr Fläche für die Offshore-Windenergie

Nachdem sich Umweltverbände und Industrie 2024 gemeinsam für den Erhalt hoher Umweltstandards beim Ausbau der Offshore-Windenergie ausgesprochen hatten, positioniert sich der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) im Bundestagswahlkampf gegen den Meeresnaturschutz.

Er fordert neben mehr Fläche für die Windenergie auf See auch die Standortwahl nach Ertrag und plädiert für den Abbau von Umweltstandards sowie die kostengünstige Kabellegung durch das Meeresschutzgebiet „Sylter Außenriff“. Der NABU kritisiert das scharf. Dazu Kim Detloff, NABU-Leiter Meeresschutz:

„Als Konsequenz von Windschatteneffekten und Ertragseinbußen durch eine viel zu dichte Bebauung der Nordsee mit Windkraftanlagen sollen nun etablierte Planungs- und Umweltkriterien abgeschafft werden. Hier scheint es nicht mehr um naturverträglichen Klimaschutz, sondern Gewinnmaximierung zu gehen. Die Schäden an den Ökosystemen laufen völlig aus dem Ruder. Es braucht nicht mehr, sondern weniger Belastung der Nord- und Ostsee. Während Weltklimarat und Weltbiodiversitätsrat gemeinsame Maßnahmen für Klima- und Naturschutz anmahnen, machen Teile von Politik und Industrie in Deutschland ökologische Verbündete zu Gegnern. Wir brauchen eine neue marine Raumplanung, die ökologische Kriterien in den Mittelpunkt stellt.“

Jüngst hat ein vom Bundesamt für Naturschutz beauftragtes Forschungsprojekt berechnet, dass bei Realisierung von bis zu 70 Gigawatt Offshore-Windenergie auf über einem Viertel der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee 77 Prozent der Trottellummen und über 50 Prozent der Eissturmvögel ihren angestammten Lebensraum verlieren würden. Strömungssysteme und Nahrungsnetze würden sich verändern und ökologische Kipppunkte angesichts der Auswirkungen der Klimakrise immer wahrscheinlicher machen.

PM: NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.)

PB: Bau des Offshore-Windparks Baltic 1 – Foto: NABU/Andreas Fußer








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