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Studie der Patentaktivitäten mit Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen in Europa

PB: Studie der Patentaktivitäten mit Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen in Europa
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Rund 30 % aller Patentaktivitäten mit Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen in Europa entfallen auf Deutschland

  • Deutschland bleibt führend und liegt auf dem zweiten Platz mit 18.276 europäischen Patentanmeldungen von Public Research Organisations (PROs – öffentliche Forschungseinrichtungen).
  • Die absolute Zahl der Patentanmeldungen deutscher PROs stieg um +45 % von 691 auf über 1.000 pro Jahr im Studienzeitraum von 2001 bis 2020.
  • Drei PROs ragen in Deutschland heraus: die Fraunhofer-Gesellschaft (Rang drei), die Max-Planck-Gesellschaft (Rang sieben) und das DLR – Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Rang zehn). 
  • Deutsche Forschungskrankenhäuser platzieren sich auf den Rängen vier, fünf und sieben mit dem Universitätsklinikum Heidelberg (420 Patentanmeldungen), der Charité – Universitätsmedizin Berlin (394 Patentanmeldungen) und mit dem Universitätsklinikum Freiburg (369 Patentanmeldungen).
  • Deutschland liegt mit 398 patentierenden Startups auf dem dritten Platz in Europa, davon sind allein 367 mit deutschen PROs verbunden. Mehr als 2.800 europäische Startups meldeten Patente beim EPA an, deren Erfinder einen Bezug zu europäischen Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen (PROs) oder Krankenhäusern hatten.
  • Deutsche Startups legen ihren Schwerpunkt mehrheitlich auf den Health-Tech-Sektor (51 %), gefolgt von Energie (11,3 %) und Computerhardware (8,5 %). Deutsche Universitäten, öffentliche Forschungseinrichtungen (PROs) und Krankenhäuser sind zudem mit 98 Startups in anderen europäischen Ländern verknüpft.

(WK-intern) – Eine neue Studie des Europäischen Patentamts (EPA) zeigt, dass Deutschland mit 18.276 europäischen Patentanmeldungen mit Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen (Public Research Organisations, PROs) zwischen 2001 und 2020 den zweiten Platz belegt.

Die Gesamtzahl europäischer Patentanmeldungen, an denen deutsche PROs beteiligt waren, stieg von 691 im Jahr 2001 auf über 1.000 im Jahr 2020 – ein Zuwachs von 45 %.

Von den zehn führenden öffentlichen Forschungseinrichtungen Europas stammen drei aus Deutschland: die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Die EPA-Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) erstellt wurde, beleuchtet die wichtige Rolle öffentlicher Forschungseinrichtungen (Public Research Organisations, PROs) bei der Förderung von Innovationen in Europa. Die Untersuchung umfasst die 39 Mitgliedstaaten. Sie zeigt, dass öffentliche Forschungseinrichtungen zwischen 2001 und 2020 zu fast 63.000 europäischen Patentanmeldungen beigetragen haben – das entspricht nahezu fünf Prozent der Patentanmeldungen aller europäischen Antragsteller.

Deutschland leistet hierzu einen überdurchschnittlichen Beitrag: 18.276 Patentanmeldungen stammen von öffentlichen Forschungseinrichtungen (PROs) aus Deutschland und stehen für nahezu 30 % aller PRO-bezogenen Patentanmeldungen Europas. Die Zahl der mit deutschen PROs verbundenen Patentanmeldungen stieg von 691 im Jahr 2001 auf über 1.000 im Jahr 2020 und erhöhte damit ihren Anteil an Patentanmeldungen aus Deutschland von 3,2 % auf 4,6 %.

Die Fraunhofer-Gesellschaft steht in Deutschland mit 7.852 Patenten an der Spitze (Rang 3 in Europa), gefolgt von der Max-Planck-Gesellschaft mit 2.195 Patenten (Rang 7) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit 1.046 Patenten (Rang 10). Gemeinsam bilden sie das Fundament der deutschen Innovationsleistung in den Forschungsfeldern Biotechnologie, Energie, Halbleiter und Luft- und Raumfahrt.

Im selben Zeitraum hielt die führende öffentliche Forschungseinrichtung aus Deutschland das Verhältnis zwischen europäischen Patentanmeldungen und Veröffentlichungen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) stabil – die Fraunhofer-Gesellschaft –, während die Max-Planck-Gesellschaft und das DLR diesbezüglich einen leichten Rückgang verzeichneten.

„Die öffentliche Forschung gehört zu Europas größten Stärken. Diese Studie verdeutlicht die entscheidende Rolle unserer öffentlichen Forschungseinrichtungen und Krankenhäuser, deren Erfindungen die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhöhen“, sagt EPA-Präsident António Campinos. „Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, müssen wir jedoch intensiver zusammenarbeiten und den Transfer von Forschungsergebnissen in praxisnahe Technologien beschleunigen.“

Krankenhäuser im Zentrum der Innovation in Deutschland
Europäische Forschungskrankenhäuser haben im gleichen Zeitraum zu über 17.400 europäischen Patentanmeldungen beigetragen. Hier zeigen sich Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich führend. Deutschland liegt mit 2.858 europäischen Patentanmeldungen auf dem zweiten Platz. Unter den zehn aktivsten europäischen Forschungskrankenhäusern befinden sich das Universitätsklinikum Heidelberg mit 420 Patentanmeldungen, die Charité – Universitätsmedizin Berlin mit 394 und das Universitätsklinikum Freiburg mit 369, die auf den Plätzen 4, 5 und 7 liegen. Diese Einrichtungen verdeutlichen die starke Verbindung zwischen klinischer Forschung und angewandter Innovation. In den letzten Jahren haben europäische Forschungskrankenhäuser ihren Anteil eigener, direkt eingereichter Patentanmeldungen mehr als verdreifacht. Das spiegelt den wachsenden Fokus auf den Schutz und die Kommerzialisierung ihrer Erfindungen wider.

Startups in Deutschland übertragen Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte
Die EPA-Studie zeigt außerdem, dass Startups mit Forschungsbezug eine starke wirtschaftliche Wirkung entfalten. Mehr als 2.800 europäische Startups meldeten Patente beim EPA an, deren Erfinder einen Bezug zu europäischen Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen (PROs) oder Krankenhäusern haben. Deutschland liegt mit 398 patentierenden Startups auf dem dritten Platz in Europa, davon sind allein 367 mit deutschen PROs verbunden. Der Schwerpunkt dieser Startups liegt im Health-Tech-Sektor (51 %), gefolgt von Energie (11,3 %) und Computerhardware (8,5 %). Deutsche Universitäten, öffentliche Forschungseinrichtungen (PROs) und Krankenhäuser sind zudem mit 98 Startups in anderen europäischen Ländern verknüpft.

Ein konkretes Beispiel aus Deutschland ist das Deep-Tech-Startup PreOmics in der Nähe von München.
Es entstand aus einer Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für Biochemie. Die Gründer entwickelten innovative Proteomik-Lösungen, die weltweit in der biomedizinischen Forschung zum Einsatz kommen. Unterstützung erhielt PreOmics von der Stelle für Technologietransfer der Max-Planck-Gesellschaft.

Darüber hinaus weisen deutsche Einrichtungen eine starke Nutzung des neuen Einheitspatentsystems aus:
Öffentliche Forschungseinrichtungen und Forschungskrankenhäuser aus Deutschland nutzten es für ihre erteilten Patente im ersten Halbjahr 2025 mit einem Anteil von 51,2 %, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 41,1 % liegt.

Weitere Informationen
● Vollständiger Bericht „The role of European public research in patenting and innovation“
● Neuer Filter für öffentliche Forschungseinrichtungen im Deep Tech Finder (DTF)
● Observatorium für Patente und Technologie des EPA

Über das Europäische Patentamt (EPA) Mit 6.300 Mitarbeitenden ist das Europäische Patentamt eine der größten öffentlichen Dienstleistungsinstitutionen Europas. Der Hauptsitz befindet sich in München, mit weiteren Büros in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit im Patentrecht in Europa zu stärken. Über das zentralisierte Patenterteilungsverfahren des EPA können Erfinder hochwertigen Patentschutz in bis zu 46 Ländern erhalten, was einen Markt von rund 700 Millionen Menschen abdeckt. Das EPA ist zudem die weltweit führende Autorität für Patentinformationen und Patentrecherchen.

PM: Europäische Patentamt (EPA)

PB: Studie der Patentaktivitäten mit Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen in Europa / ©: EPA








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