Werbung LEAG-Antrag für neuen Tagebau Mühlrose: GRÜNE LIGA warnt vor Risiken für Lausitz und Berlin Ökologie Veranstaltungen 19. August 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Einwendungen noch bis 28. August möglich (WK-intern) – Cottbus/Freiberg – Das Umweltnetzwerk GRÜNE LIGA kritisiert den Antrag des LEAG-Konzerns auf ein neues Abbaufeld für Braunkohle in der Lausitz. Das Unternehmen will den Tagebau Nochten um das „Teilfeld Mühlrose“ erweitern und dort bis 2038 weiter Braunkohle abbauen. Bis 28. August können Einwendungen zum öffentlich ausgelegten Rahmenbetriebsplan eingereicht werden. Die GRÜNE LIGA hat heute dazu eine ausführliche Stellungnahme und einen einseitigen Musterbrief veröffentlicht. „Der Antrag auf Abbau von 110 Millionen Tonnen Kohle ist voller Widersprüche. Ein neuer Tagebau gehört nicht mehr in unsere Zeit.“ sagt René Schuster von der GRÜNEN LIGA. Die Folgen der in Nordsachen geplanten Grube reichen dabei bis nach Berlin: „Die Sulfatbelastung der Spree überschreitet laut den Prognosen den zum Schutz der Trinkwassergewinnung Berlins festgelegten Immissionsrichtwert. Diese Belastung steigt durch das Teilfeld Mühlrose weiter an und dauert länger. Der Antrag versucht davon abzulenken, in dem er Prognosen nur noch bis zum Pegel Spremberg-Bühlow darstellt.“ sagt Schuster. Aber auch direkt vor Ort sollten die Menschen sich den Plan genau anschauen: „Die Standsicherheit der Ufer des geplanten Tagebausees ist nicht nachgewiesen. Vor allem zwischen Rohne und Mulkwitz stellt die Kombination aus tiefem Seebereich, geologischer Störungszone und geplanten 30 Jahren Flutungsdauer ein besonderes Risiko dar. Die Erfahrungen mit den unerwarteten Rutschungen am Cottbuser Ostsee im Jahr 2023 spielen im Antrag überhaupt keine Rolle.“ fasst Schuster ein anderes Kapitel der Stellungnahme zusammen. Weitere Kritikpunkte in Kurzfassung: Das Vorhaben dient der Freisetzung von 110 Millionen Tonnen CO2 und verstößt gegen das Klimaschutzgebot, welches das Bundesverfassungsgericht 2021 klargestellt hat. Das Budget, das der Kohleverstromung in der Lausitz im Rahmen des 1,5-Grad-Zieles zusteht, wird weit überschritten. Es besteht keine energiepolitische Notwendigkeit. Schon bei moderaten Änderungen gegenüber der LEAG-Einsatzplanung ist weder ein Abbau des Teilfeldes Mühlrose noch des siedlungsnahen „Restfeldes“ im Tagebau Welzow-Süd und auch keine Verlegung der Lausitzbahn für den Tagebau Reichwalde notwendig. Statt vergrößert könnte der Tagebau Nochten sogar verkleinert werden. Dass die über Jahrzehnte anfallenden Kosten der Rekultivierung des Tagebaues noch erwirtschaftet werden können, ist zu unwahrscheinlich. Sie drohen der Allgemeinheit aufgebürdet zu werden. Es ist unklar, ob für den geplanten 2.000 ha großen Tagebausee genug Flutungswasser verfügbar ist. Im Klimawandel kann nicht einfach die Wasserverfügbarkeit und die Verdunstungsraten früherer Jahrzehnte angenommen werden, auch trockenere Szenarien müssen betrachtet werden. Links: Antragsunterlagen: https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/oba/beteiligung/themen/1051982 ausführliche Stellungnahme der Umweltgruppe Cottbus (38 Seiten): https://www.kein-tagebau.de/images/_dokumente/250819_stellungnahme_muehlrose_ugc.pdf Musterbrief: https://www.kein-tagebau.de/images/_dokumente/250819_musterbrief_muehlrose.pdf PM: GRÜNE LIGA / Umweltgruppe Cottbus e.V. Weitere Beiträge:Bevölkerung will grünes Licht für den Bau von ÖkostromkraftwerkenReform der Netzentgelte: Studie zeigt Spielräume und Grenzen der Bundnetzagentur aufLandesregierung kann russisches Gas und Öl durch Förderprogramm ersetzen