Werbung Wenn der Wind Wellen schlägt: Wie Windkraftanlagen Verhalten und Tierwelt beeinflussen Verschiedenes 19. Mai 202519. Mai 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Windkraft gilt als Hoffnungsträger der Energiewende – sauber, regenerativ und nahezu überall einsetzbar. Doch die Errichtung großer Windkraftanlagen bringt auch neue Umweltfaktoren mit sich, die nicht immer folgenlos bleiben. Geräusche, die von Rotorblättern erzeugt werden, Schattenwürfe durch rotierende Flügel und sogar der kaum wahrnehmbare Infraschall stehen zunehmend im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Besonders spannend ist dabei die Frage, wie Tiere – Wildtiere wie auch Haustiere – auf diese neuen Reize reagieren. Veränderungen in Bewegungsmustern, Kommunikationsverhalten oder dem Rückzugsverhalten in bestimmten Regionen könnten Hinweise auf eine weitreichende Störung ökologischer Gleichgewichte sein. Auch beim Menschen werden vermehrt Belastungssymptome wie Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme diskutiert, die durch die permanente Reizung des vegetativen Nervensystems entstehen könnten – besonders bei langfristiger Nähe zu Windkraftanlagen. Geräusche, die mehr bewegen als Luft Der Lärm von Windrädern ist nicht vergleichbar mit klassischem Straßen- oder Industrielärm. Er entsteht durch aerodynamische Vorgänge an den Rotorblättern und ist stark von Windstärke und Turmhöhe abhängig. Dieser Schall ist häufig niederfrequent, was ihn besonders unangenehm macht – er wird nicht unbedingt laut wahrgenommen, kann aber unterschwellig Stress auslösen. Bei Tieren, deren Gehörspektrum häufig empfindlicher ist als das des Menschen, können solche Geräusche zu anhaltender Irritation führen. In landwirtschaftlich genutzten Regionen berichten Tierhalter vereinzelt von verändertem Fressverhalten oder Nervosität bei ihren Tieren. Um dem entgegenzuwirken, greifen manche Tierbesitzer zu alternativen Beruhigungsmitteln. In diesem Zusammenhang taucht vermehrt der Begriff CBD Oel für Tiere auf. Es soll helfen, innere Unruhe zu mildern, ohne die Tiere zu sedieren. Die wissenschaftliche Evidenz dazu ist bislang begrenzt, doch die Nachfrage wächst. Schatten, die Kreise ziehen Ein weiterer unterschätzter Reiz geht vom sogenannten Schattenwurf der Windräder aus. Dabei handelt es sich um die rotierenden Schlagschatten, die durch die Bewegung der Rotorblätter bei Sonneneinstrahlung entstehen. Diese sich bewegenden Schatten können auf Tiere eine ähnliche Wirkung haben wie plötzlich auftauchende Raubtiere – das Stresssystem wird aktiviert. Gerade Fluchttiere wie Rehe oder Pferde reagieren empfindlich auf sich wiederholende visuelle Reize, selbst wenn diese regelmäßig auftreten. Die Konsequenz kann eine Verlagerung von Bewegungsrouten oder das Meiden bestimmter Flächen sein, was die Biodiversität in betroffenen Regionen langfristig verändern könnte. Auch Zugvögel weichen Windparks mitunter weiträumig aus – ein Umstand, der sich auf gewohnte Rast- und Nahrungsgebiete auswirken kann. Schattenwurf betrifft also nicht nur die direkte Umgebung von Windrädern, sondern kann über das Verhalten der Tiere ganze Landschaften neu strukturieren. Infraschall – das unhörbare Signal Infraschall ist für den Menschen nicht hörbar, aber dennoch messbar. Diese tiefen Frequenzen entstehen bei der Rotation der Rotorblätter und breiten sich über viele Kilometer hinweg durch Boden und Luft aus. Während Menschen meist nur bei hoher Sensibilität oder in großer Nähe Beeinträchtigungen spüren, sind Tiere besonders sensibel für derartige Signale. Elefanten etwa nutzen Infraschall zur Kommunikation über große Distanzen – eine Fähigkeit, die bei vielen anderen Tierarten ebenfalls vermutet wird. Wenn Windkraftanlagen permanent Infraschall erzeugen, könnte dies zu einer akustischen Überlagerung führen, die natürliche Kommunikationsmuster stört. Es ist denkbar, dass sich dadurch Reviere verschieben, Paarungsverhalten verändert oder Fluchtinstinkte häufiger ausgelöst werden. Der Forschungsstand ist noch jung, doch erste Studien deuten auf eine unterschätzte Dimension der Windkraftnutzung hin. Nicht das, was hörbar ist, scheint das größte Problem zu sein – sondern das, was unhörbar bleibt. Foto: Image by Enrique from Pixabay Weitere Beiträge:Was sind Atomic Swaps?Graspapier revolutioniert die Papierherstellung und gestaltet sie nachhaltigerDigitale Vermögenswerten wuchs im Jahresverlauf um 70 %