Deutschland setzt sich auf UN-Umweltkonferenz für globale umweltpolitische Lösungen ein

(WK-intern) – Auf der UNEA7 stehen Umweltkriminalität, Umweltverträglichkeit der Künstlichen Intelligenz und Kreislaufwirtschaft im Fokus

Auf der siebten Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-7) kommen Vertreterinnen und Vertreter aller Staaten vom 8. bis 12. Dezember in Nairobi zusammen.

Sie suchen gemeinsam nach Lösungen und Antworten auf den Klimawandel, das Artensterben und die globale Umweltverschmutzung. Die diesjährigen Schwerpunktthemen der deutschen Delegation unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter sind der Kampf gegen Umweltkriminalität, eine effiziente Kreislaufwirtschaft sowie die Umweltverträglichkeit Künstlicher Intelligenz.

Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltminister:

„Bei der UNEA werde ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt gemeinsam an Lösungen für die globalen Umweltprobleme arbeiten. Denn durch effektiven Umweltschutz schaffen wir intakte Wälder, saubere Luft und sauberes Wasser. Das nützt auch der wirtschaftlichen Entwicklung, fördert Wohlstand weltweit und schafft letztlich mehr Sicherheit für alle. So wird die Natur zur Verbündeten. Wir treten auf der UNEA ein für Entwicklung und Fortschritt, bei dem gleichermaßen unsere Umwelt, unsere Wirtschaft und die Menschen auf diesem Planeten profitieren. Globale Probleme brauchen globale Antworten. Besserer Umwelt- und Klimaschutz schützt Lebensgrundlagen und kann damit auch die Migration aus Regionen reduzieren, die sonst unbewohnbar zu werden drohen.“

15 Resolutionen und eine Abschlusserklärung handeln die beteiligten Staaten auf der UNEA-7 aus und wollen so ein starkes Zeichen für funktionierenden Multilateralismus auch in schwierigen globalen Zeiten geben. Deutschland setzt sich neben der Förderung einer effizienten Kreislaufwirtschaft besonders für die Resolutionen zur Bekämpfung von Umweltkriminalität sowie für die Umweltverträglichkeit von Künstlicher Intelligenz ein:

• Durch Umweltkriminalität, wie z.B. die illegale Abholzung von Regenwäldern, entstehen jährlich Schäden von schätzungsweise 1 Billion (1000 Milliarden) Euro.
• Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz gehen mit einem steigenden Energie- und Ressourcenbedarf in der Halbleiterproduktion sowie für den Betrieb von Rechenzentren einher. Es gilt daher Rahmenbedingungen zu schaffen, die Transformation ökologisch sauber, sozial gerecht und global verantwortungsvoll zu gestalten – hier setzt die UNEA an.

Wissenschaftliche Erkenntnisse sind dabei unerlässliche Basis. Bei der UNEA wird der Flaggschiffbericht GEO-7 veröffentlicht, der auf über 1000 Seiten den neuesten Stand der Wissenschaft zum Zustand der Umwelt abbildet. Auch soll die neue mittelfristige Strategie von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, verabschiedet werden, welche die Arbeitsfähigkeit für die nächsten Jahre sicherstellt. In Vorbereitung auf die VN-Wasserkonferenz 2026, für die sich Deutschland um eine aktive Rolle bewirbt, lädt die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter in Nairobi einige Staaten zu einem Austausch ein. Konkret soll über Ziele für stärkere, aber auch effizientere Kooperation zu Wasser beraten werden.

Im Vorfeld der UNEA 7 wird Rita Schwarzelühr-Sutter Projekte in Kenia besuchen, die sowohl für die Natur, das Klima als auch für die lokalen Gemeinden gewinnbringend sind. Auf Pate Island im Lamu-Archipel wird anschaulich, wie der natürliche Küstenschutz durch intakte Mangrovenwälder gleichzeitig nachhaltige Fischerei ermöglicht. In Nairobi zeigt das von Deutschland geförderte Start-Up „Kiri EV“, wie die Produktion von vielseitig einsetzbaren Batterien, von Motorrädern, Tuktuks (Lastendreiräder) und Wechselakku-Tauschstationen Arbeitsplätze schafft und Einkommen sichert. Ähnlich innovativ ist die FlipFlopi-Schreinerei in Lamu, in der traditionelle Möbel aus recyceltem Kunststoff, u.a. aus Meeresmüll, hergestellt werden. Am Amboseli Nationalpark wird beim Besuch eines Dorfes deutlich, wie die Bevölkerung im Einklang mit der Natur diese erhält und von ihr leben kann: die nachhaltige Bewirtschaftung von Waldgebieten und Savannen sichern das Überleben der ländlichen Gemeinden vor Ort und schützen gleichzeitig die biologische Vielfalt.

Die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) ist das weltweit höchste Entscheidungsgremium im Bereich Umwelt, das alle zwei Jahre in Kenias Hauptstadt Nairobi zusammenkommt. Der UNEA gehören insgesamt 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen an. Die UNEA setzt Prioritäten für die globale Umweltpolitik und das internationale Umweltrecht. Sie fördert Partnerschaften, um Umweltziele zu erreichen. Die Präsidentschaft der diesjährigen UNEA-7 hat der Oman inne. Nairobi ist der Hauptsitz des UN-Umweltprogramms (UN Environment Programme/UNEP). Infos unter www.unep.org/environmentassembly/unea6

PM: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)

PB: His Excellency Abdullah Bin Ali Al-Amri – President of UNEA-7 and President of the Environment Authority of Oman / ©: UNEP