Werbung Tokio stärkt die Klimaresilienz durch KI und Bürgerengagement Erneuerbare & Ökologie Ökologie Technik 8. Dezember 2025 Hinweis: Die Bildrechte zu den Beitragsfotos finden Sie am Ende des Artikels Von Schülern, die ihre lokale Umwelt erforschen und schützen, bis hin zu Fortschritten bei KI-gestützten Katastrophenschutzmethoden – erfahren Sie mehr über die vielfältigen Wege, auf denen Tokio an einer resilienten Zukunft arbeitet. (WK-intern) – Angesichts der weltweit wachsenden Besorgnis über Klimawandel und Naturkatastrophen kann Tokios lange Erfahrung im Umgang mit den Naturgewalten und das ständige Bestreben nach mehr Sicherheit und Umweltfreundlichkeit anderen Städten den Weg weisen, und zwar schon bei den jüngsten Bürgern. Bürgerinitiativen Die Tokyo Metropolitan Shiba Commercial High School liegt direkt am Wasser in Tokio. Die Schule bietet viele einzigartige außerschulische Aktivitäten an, doch eine sticht besonders hervor: der Wattenclub. Die Mitglieder dieses Clubs engagieren sich aktiv im Wattenmeer von WATERS Takeshiba, einem nahe der Schule gelegenen Mehrzweckkomplex. An den monatlichen Takeshiba-Wattentagen tauschen sich die Clubmitglieder mit Wattforschern aus und kommen mit Kindern aus der Umgebung in Kontakt. Eines der Mitglieder, Taguchi Kumino, erzählt, dass die Begegnung mit der Natur und den Lebewesen des Takeshiba-Watts und die Beobachtung der Besucher ihr Bewusstsein für den Umweltschutz in Tokio geschärft haben. „Wir haben in der Schule über Müllprobleme gesprochen, aber als ich dann selbst anfing, Müll im Watt aufzusammeln, war ich schockiert, wie viel davon tatsächlich angespült wird, darunter auch Mikroplastik“, sagt sie. „Die Situation aus nächster Nähe hat mich dazu gebracht, mit Familie und Freunden darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, die Natur und die Lebewesen zu schützen – nicht nur, indem wir keinen Müll mehr in die Natur werfen, sondern indem wir uns bemühen, möglichst keinen Müll zu produzieren.“ Durch ihre Clubaktivitäten haben die Mitglieder die Kostbarkeit der Natur und der Lebewesen erkannt. Ihr Ziel ist es, 200 Exemplare des von ehemaligen Mitgliedern erstellten Bilderbuchs „Besuch im Watt“ zu verkaufen und die Wunder des Takeshiba-Watts weiterhin bekannt zu machen. Urbane Biodiversität An einer High School im Zentrum Tokios, mit Blick auf das Parlamentsgebäude, widmet sich eine Gruppe Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung einer ungewöhnlichen Aktivität: Sie sammeln, beobachten und essen manchmal sogar Unkraut! Die Mitglieder des Unkrautforschungsclubs der Tokyo Metropolitan Hibiya High School erforschen das Potenzial der vielfältigen Natur, die unbemerkt in den Ecken der Stadt gedeiht, und entwickeln so eine neue Vision für ein harmonisches Zusammenleben von Stadt und Natur. Die jungen Botaniker besitzen einen eigenen Feldführer, die „Flora der Hibiya High School“, den sie von ehemaligen Mitgliedern übernommen haben. Mithilfe dieses Führers erstellten sie eine Unkrautkarte des Schulgeländes und entdeckten dabei sogar seltene Pflanzen. „Wir stießen einmal direkt auf unserem Schulgelände auf den Lerchensporn (Corydalis), eine Pflanze, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Präfekturregierung Tokio steht. Seine leuchtend gelben Blüten machten ihn zu einem echten Hingucker, und als wir nachforschten, stellten wir fest, dass er gefährdet ist“, erklärt Clubpräsident Tsutsumi Yugo. „Dass eine solche Pflanze direkt hier auf dem Schulgelände wächst, hat uns ein Gefühl der Dringlichkeit vermittelt. Da wir das Glück hatten, sie zu finden, wollen wir sie bestmöglich schützen und sicherstellen, dass die Forschung ordnungsgemäß dokumentiert wird.“ Tsutsumi merkt an, dass die Beobachtung dieser unscheinbaren Pflanzen ihn darüber nachdenken ließ, wie wir in Städten nachhaltig mit der Natur leben können und welcher Mentalitätswandel dafür nötig ist. „Auch Pflanzen kämpfen ums Überleben, aber manchmal stehen sie dem menschlichen Leben im Weg. Idealerweise sollten sie mit uns koexistieren, ohne uns zu viele Probleme zu bereiten.“ KI-gestützte Resilienz Seit Jahrhunderten dehnt sich Tokio in Richtung der Bucht aus und hat so eines der geschäftigsten Handels- und Lebenszentren Japans geschaffen, aber auch tiefliegende Gebiete, darunter viele sogenannte „Null-Meter-Zonen“. Rund 1,5 Millionen Menschen leben heute in Gebieten, die ohne schützende Infrastruktur bei jeder Flut überschwemmt würden. Physische Schutzmaßnahmen bleiben unerlässlich, doch die Stadtverwaltung Tokio (TMG) verstärkt sie nun durch digitale Transformation. Die Initiative integriert neue Technologien auf vier zentrale Arten in den Küstenschutz. Erstens veröffentlicht ein Online-Informationssystem zur Sturmflutprävention Gezeitenstände, den Status von Schleusentoren und Live-Kamerabilder in Echtzeit. Zweitens ermöglicht ein Sturmflutrisiko-Suchdienst den Einwohnern, eine Adresse einzugeben und sofort zu sehen, wie tief das Wasser bei einer schweren Sturmflut werden könnte. Drittens verarbeitet ein KI-basiertes Modell Gezeiten- und Wetterdaten, um Wasserstandsänderungen bis zu 15 Stunden im Voraus vorherzusagen und so den Betrieb von Schleusentoren und Pumpstationen zu unterstützen. Schließlich baut die TMG eigene Kapazitäten für den Einsatz von Drohnen zur schnellen und sicheren Inspektion von Anlagen im Katastrophenfall auf. Der Ansatz der TMG findet auch international Anerkennung. 2025 wurde das KI-gestützte Wasserstandsvorhersagesystem der Stadt auf dem Smart City Expo World Congress in Barcelona vorgestellt. Die Informationssysteme wurden um mehrsprachige Funktionen erweitert, damit sowohl Einwohner als auch Besucher die Risiken verstehen und sich vorbereiten können. Tokyo Builds Climate Resilience with AI and Citizen Action From students studying and protecting their local environment to advances in AI-supported disaster prevention methods, learn about the various way Tokyo is working toward a resilient future. Amid growing global concern about climate change and natural disasters, Tokyoʼs long history of dealing with the elements and constant aim to improve safety and eco-friendliness can show other cities the way, even starting from the youngest citizens. Citizen Initiatives The Tokyo Metropolitan Shiba Commercial High School is located on Tokyo’s waterfront. The high school offers many unique extra-curricular club activities, but one in particular stands out: the Mudflat Club. The members of this club work proactively on the mudflat of WATERS takeshiba, a multipurpose complex close to the school. During the monthly Takeshiba Mudflat Open Days, the club members exchange opinions with mudflat researchers and also interact with children living nearby. One of the members, Taguchi Kumino, says that coming into contact with Takeshiba’s nature and organisms and watching visitors have fun heightened her awareness of conserving the environment in Tokyo. „We learned about waste issues in class at school, but when I actually started to pick up trash on the mudflat, I was shocked to see how much of it really washes up, including microplastic waste,” she says. “Seeing the situation up close made me talk to family and friends about protecting nature and organisms by not just stopping ourselves from throwing trash into nature but also making an effort to not produce waste at all.“ Through their club activities, the members have learned the preciousness of nature and living creatures. Their goal is to sell 200 copies of the picture book created by previous members, Visit to a Mudflat, and continue communicating the wonders of the Takeshiba Mudflat. Urban Biodiversity At a high school in central Tokyo with a view of the National Diet Building, a group of students are passionately engaged in a rather unusual activity̶picking, observing, and at times even eating, weeds! Members of the Weed Research Club at Tokyo Metropolitan Hibiya High School are working to uncover the potential of the diverse natural life quietly thriving in the corners of the city, and in doing so cultivating a new vision for how cities and nature can grow together. These young botanists have their own original field guide, Flora of Hibiya High School, that they inherited from former members. They have used it to create a weed map of the school grounds and have even discovered rare plants onsite. „We once stumbled upon corydalis, a plant listed on the Tokyo Metropolitan Government’s ‚Red List of Threatened Species,‘ right on our school grounds. It had these bright yellow flowers that made it stand out, and when we looked it up, we realized it was endangered,” explains club president Tsutsumi Yugo. “Knowing a plant like that exists right here on school grounds made us feel a real sense of urgency. Since we’ve been lucky enough to find it, we want to protect it as much as possible, and make sure the research is documented properly.“ Tsutsumi notes that observing these humble plants has gotten him thinking about how we can live sustainably with nature in cities and the mindset shift this requires. „Plants are fighting to survive too, but sometimes they do get in the way of human life. Ideally, I’d like them to coexist with us without causing us too much trouble.“ AI-Assisted Resilience For centuries, Tokyo has expanded toward the bay, creating one of Japanʼs busiest hubs for trade and daily life, but also areas that are at low elevations, including many “zero-meter zones.” Roughly 1.5 million people now live in areas that would flood with each high tide if not for protective infrastructure. Physical defenses remain essential, but the Tokyo Metropolitan Government (TMG) is now reinforcing them with digital transformation (DX). The initiative integrates new technologies into coastal protection in four key ways. First, an online Storm Surge Disaster Prevention Information System publishes tide levels, floodgate status, and live camera footage in real time. Second, a Storm Surge Risk Search Service allows residents to enter an address and instantly see how deep flooding could become in a major storm surge. Third, an AI-based model processes tide and weather data to forecast water-level changes up to fifteen hours ahead, supporting floodgate and pump station operations. Finally, TMG officials are building in-house capacity to use drones for rapid, safe inspection of facilities during disasters. The TMG’s approach is also being recognized internationally. In 2025, the cityʼs AI water-level prediction system was presented at the Smart City Expo World Congress in Barcelona. Multilingual features have been added to the information systems so that residents and visitors alike can understand risks and prepare. The message is clear: disaster prevention is not only a local issue, but a shared responsibility. About TOKYO UPDATES TOKYO UPDATES is an online magazine offering fresh insights into Tokyoʼs latest developments. With contributions from prominent figures, journalists, and independent writers from diverse backgrounds, the platform covers daily life, leading SDG initiatives, and urban challenges in Japanʼs capital. About „Japan Connect“ Bringing you the latest stories about Japan, „Japan Connect“ is a new service from AFPBB News, originally launched by AFP in 2007. PR: Tokyo Metropolitan Government PB: The Mudflat Club members of Tokyo Metropolitan Shiba Commercial High School./ ©: Tokyo Metropolitan Government Weitere Beiträge:Verbände erkennen: Energie-Teilhabe ist Schlüssel für Akzeptanz der EnergiewendeØrsted emittiert erfolgreich grüne EUR-HybridkapitalpapiereProfessor Dr. Fritz Vahrenholt: Erneuerbare Energien werden zu einer tragenden Säule