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Elektroautos werden wirtschaftlich attraktiver Gezielte Maßnahmen können den Umstieg erleichtern

Stiftung Mercator
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Gezielte Maßnahmen können den Umstieg erleichtern

(WK-intern) – Neuer ICCT-Monitor zeigt: Sinkende Anschaffungspreise, Kostenvorteile beim Laden und eine wachsende Ladeinfrastruktur etwa machen Elektroautos zunehmend attraktiv – doch bislang steigen vor allem einkommensstarke Haushalte um.

Gezielte politische Maßnahmen könnten das ändern.

Elektroautos werden für Verbraucher*innen zunehmend wirtschaftlich interessant. Die Preise für E-Fahrzeuge sinken, das Laden ist bereits günstiger als das Tanken, und der Zugang zu Ladeinfrastruktur wächst. Dennoch steigen bisher überwiegend einkommensstarke Haushalte um. Das zeigt der neue ICCT-Monitor „Elektromobilität und soziale Teilhabe“, der den Pkw-Markt zum dritten Mal in Folge unter sozialen Gesichtspunkten analysiert.

„Elektromobilität ist kein Nischenthema mehr – sie wird alltagstauglicher und wirtschaftlicher als der Betrieb von Verbrennern“, sagt Philipp Offergeld, Projektmanager im Bereich Klimaschutz der Stiftung Mercator. „Allerdings zögern noch immer Haushalte mit niedrigeren Einkommen umzusteigen.“ Gezielte politische Maßnahmen seien jetzt entscheidend, um die Vorteile von Elektroautos allen zugänglich zu machen. Der neue ICCT-Monitor zeige, wo die Ansatzpunkte liegen.

Laden deutlich günstiger als Tanken; Ladeinfrastruktur wächst

Beim Energieverbrauch zeigen Elektroautos bereits deutliche Kostenvorteile: Trotz Unterschieden nach Ladeleistung, Tarifmodell und Ladeort ist das Laden im Durchschnitt günstiger als das Tanken eines vergleichbaren Benziners. Am günstigsten bleibt das Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz. So können etwa Vielfahrer*innen mit einer jährlichen Fahrleistung von rund 45.000 Kilometern und privater Ladestation jährlich bis zu 2.000 Euro einsparen.

Wer vollständig auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen ist, profitiert zwar ebenfalls von niedrigeren Kosten als beim Tanken – doch die Höhe des Vorteils hängt stark vom Zugang zu günstigen Tarifen ab. Die Orientierung zwischen Tarifmodellen mit teils stark unterschiedlichen Preisen kann dabei eine Hürde sein. Klare Preistransparenz und faire Preise sind daher zentral, damit mehr Menschen die Kostenvorteile von Elektrofahrzeugen verlässlich nutzen können.

Die Ladeinfrastruktur wächst weiterhin: Anfang 2025 standen bundesweit über 160.000 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung, rund 40.000 mehr als im Vorjahr.

Anschaffungspreise sinken, doch Handlungsbedarf bleibt

2024 lag der durchschnittliche Neupreis eines Elektro-Pkw unter dem von Plug-in Hybriden oder Diesel, jedoch noch über dem Niveau von Benzinern. Auch auf dem Gebrauchtmarkt fielen die Preise leicht: E-Autos kosteten neu im Durchschnitt 45.900 Euro, gebraucht 34.800 Euro.

Trotz sinkender Preise nutzen vor allem einkommensstärkere Haushalte Elektroautos und andere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben – darunter Plug-in-Hybride, Mild-Hybride und gasbetriebene Pkw. 2024 lag das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen von E-Auto-Halter*innen bei 4.300 Euro, deutlich höher als bei Benzin- (3.200 Euro) oder Dieselfahrzeugen (3.600 Euro). Größere, kostenintensivere Elektro-Pkw dominieren weiterhin die Neuzulassungen, doch auch elektrische Kleinwagen gewinnen an Bedeutung.

„Elektroautos können bei den Ladekosten bereits Kostenvorteile gegenüber Verbrennern bieten, doch die Anschaffung bleibt eine Barriere“, so Dr. Sandra Wappelhorst, leitende Wissenschaftlerin am ICCT. „Die kürzlich beschlossene Kaufprämie der Bundesregierung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, sollte aber gezielter auf untere Einkommen und günstige Fahrzeuge ausgerichtet werden. Auch zinsgünstige Finanzierungen und transparente Ladepreise würden den Umstieg erleichtern.“

Der Monitor ist Teil eines von der Stiftung Mercator geförderten ICCT-Projekts zum Thema Elektromobilität und soziale Teilhabe und eröffnet eine neue Reihe jährlicher Monitore zu verschiedenen Aspekten des Themas. Ziel ist es, bestehende Wissenslücken zu schließen, indem soziale, geografische und finanzielle Hürden untersucht werden, die einen schnelleren Umstieg von Verbrenner- auf Elektroautos erschweren.

Hier geht es zur Studie

Details zur Studie

Monitor 2025. Elektromobilität und soziale Teilhabe. Ein statistisches Porträt des Pkw Marktes in Deutschland aus sozialer Sicht.

Autor*innen: Kyle Morrison, Sandra Wappelhorst, Sonsoles Díaz, Alexander Plummer, Michelle Monteforte, Sophie Ehmsen

PM: International Council on Clean Transportation (ICCT) / Stiftung Mercator

PB: Stiftung Mercator








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