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Fernwärmepreise legten im Gegensatz zum Vorjahr überdurchschnittlich stark zu

PB: DIW-Wärmemonitor 2024: Heizenergiebedarf bleibt stabil – Fernwärmepreise steigen deutlich
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DIW-Wärmemonitor 2024: Heizenergiebedarf bleibt stabil – Fernwärmepreise steigen deutlich

  • Deutschlands Haushalte heizten 2024 laut Daten des Immobiliendienstleisters ista SE ähnlich viel wie im Vorjahr
  • Preise für Heizenergie stiegen langsamer
  • Fernwärmepreise legten im Gegensatz zum Vorjahr überdurchschnittlich stark zu
  • Preistransparenz und verlässliche Regulierung der Fernwärme ist für Netzausbau und Gelingen der Wärmewende nötig

(WK-intern) – Trotz nicht mehr so stark steigender Energiepreise haben die Haushalte in Deutschland ihre in der Energiekrise erzielten Einsparungen weitgehend aufrechterhalten.

Der temperaturbereinigte Heizenergieverbrauch blieb im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant und lag weiterhin rund sieben Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2021.

Gleichzeitig gingen die CO₂-Emissionen im Wohngebäudebestand leicht zurück. Das geht aus dem neuesten Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Der DIW-Wärmemonitor wertet jährlich die Heizdaten des Immobiliendienstleisters ista SE aus. Für 2024 standen Daten von etwa 173.000 Zwei- und Mehrparteienhäusern zur Verfügung. „Der DIW-Wärmemonitor zeigt, dass viele Haushalte heute immer noch sparsamer heizen als vor der Energiekrise“, erklärt Studienautorin Sophie M. Behr aus der Abteilung Klimapolitik des DIW Berlin.

Die Preise für die Heizenergieträger haben sich im vergangenen Jahr durchschnittlich nur noch um rund sechs Prozent erhöht – nach 20 Prozent im Vorjahr. Allerdings stiegen nach Auslaufen der Preisbremsen die Preise für Fernwärme mit 27 Prozent sehr stark – mit Konsequenzen für Haushalte und die Wärmewende. „Die starke Erhöhung der Fernwärmepreise ist zum Großteil durch Nachholeffekte getrieben. Die Preise für Heizöl und Gas waren bereits im Vorjahr stärker gestiegen“, konstatiert Studienautor Till Köveker. „Seit Beginn der Energiekrise hat sich die Fernwärme insgesamt dennoch weniger verteuert als Gas oder Heizöl.“ Durchschnittlich sind die Heizenergiepreise seit 2021 um 77 Prozent gestiegen, die für Fernwärme nur um 67 Prozent.

Regionale Unterschiede bleiben groß

Zwischen Ost- und Westdeutschland zeigen sich weiterhin deutliche Unterschiede beim temperaturbereinigten Verbrauch. Ostdeutsche Länder hatten im vergangenen Jahr einen durchschnittlich knapp 15 Prozent geringeren Heizenergiebedarf, bedingt durch höhere Sanierungsraten und eine stärkere Nutzung von Fernwärme. Sie zahlten gut elf Prozent mehr als im Vorjahr, während die durchschnittlichen Kosten für die Haushalte bundesweit nur um 3,5 Prozent stiegen.

„Die extrem unterschiedliche Preisentwicklung 2024 zwischen Fernwärme und anderen Energieträgern könnte die Akzeptanz der Wärmewende gefährden“ Sophie M. Behr

Fernwärme spielt neben Wärmepumpen eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. „Die extrem unterschiedliche Preisentwicklung 2024 zwischen Fernwärme und anderen Energieträgern könnte die Akzeptanz der Wärmewende gefährden – zu Unrecht, denn sie spiegelt nicht die langfristige Preisentwicklung wider“, sagt DIW-Ökonomin Behr. „Die Preisgestaltung und -entwicklung bei der Fernwärme muss transparenter werden. Zudem brauchen wir einen verlässlichen Regulierungsrahmen, um die Investitionssicherheit für den Ausbau der Fernwärme und damit für die Wärmewende nicht zu riskieren“, ergänzt Köveker.

PM: DIW

PB: DIW-Wärmemonitor 2024: Heizenergiebedarf bleibt stabil – Fernwärmepreise steigen deutlich / ©: DIW








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